Halbzeitführung für Volkswagen
Carlos Sainz baute seinen Vorsprung aus
Volkswagen hat bei der 30. Rallye Dakar die Dreifach-Führung behauptet und kommt dem ersten Sieg beim Marathon-Klassiker immer näher. Auf der achten Etappe von Valparaiso nach La Serana baute Favorit Carlos Sainz aus Spanien am Sonntag seinen Vorsprung auf 10:57 Minuten vor Dirk von Zitzewitz mit seinem Fahrer Giniel de Villiers aus. 18:05 Minuten zurück lagen Mark Miller/Ralph Pitchford auf Rang drei.
Sainz fühlte sich auf dieser Prüfung richtig wohl, ähnelte sie doch sehr einer Prüfung bei einer normalen WM-Rallye. «Solange die Rallye nicht vorüber ist, ist noch nichts entschieden», sagte Sieganwärter Sainz. «Diese Spezialetappe ähnelte stark einer Etappe bei einer herkömmlichen Rallye. Es war sehr rutschig, manchmal sehr tückisch. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass es für uns weiterhin so gut läuft wie heute.»
Dieter Depping/Timo Gottschalk, die erstmals im offiziellen Dakar-Kader von VW stehen, kämpften sich um einen Rang auf Platz acht vor, haben aber wegen einiger technischer Probleme in der ersten Woche bereits 4:51:45 Stunden Rückstand. Der dreifache Deutsche Rallyemeister erreichte zum zweiten Mal das zweitbeste Tagesergebnis. Bester im stark geschrumpften Kader des zwölffachen Rekordsiegers Mitsubishi ist der Spanier Juan Nani Roma mit einem Rückstand von 33:31 Minuten als Vierter.
«Dauersieger» Mitsubishi strauchelte dagegen in der ersten Wettbewerbs-Woche. Durch die Ausfälle ist kein Dakar-Sieger mehr als Fahrer bei der härtesten und längsten Rallye im Rennen. Hingegen ist der Franzose Michel Perin als Co-Pilot des führenden VW-Fahrers Sainz auf dem Weg zu seinem vierten Dakar-Erfolg nach dem Hattrick-Sieg 1994 bis 1996 mit seinem Landsmann Pierre Lartigue am Lenkrad eines Citroën ZX. Nur noch 337 von 500 in Buenos Aires gestarteten Fahrzeugen waren zu Beginn der «zweiten Halbzeit» dabei.
Die Dakar scheint in Argentinien und Chile eine neue Heimat gefunden zu haben. Nicht nur die neuen und unbekannten Herausforderungen in der argentinischen Pampa, in den Anden und in der chilenischen Atacama-Wüste wurden von den Teilnehmern als sportlich höchst anspruchsvoll akzeptiert. Auch die Motorsport-Begeisterung der Südamerikaner war groß. «Was wir in dieser ersten Woche an begeisterten Fans erlebt haben, war einfach nur gigantisch», betonte der Madrilene Sainz, der gerade bei der seine Sprache sprechenden Bevölkerung stark verehrt wird. 2004 hatte er im Citroen Xsara seinen 26. und letzten Gesamtsieg bei der WM-Rallye Argentinien geholt, nun könnte er an gleicher Stelle seinen ersten Dakar-Triumph, der auch der erste der Wolfsburger und eines Dieselfahrzeugs wäre, feiern.