Aus für Sainz - Siegeshoffnung für von Zitzewitz
Siegeshoffnung für Dirk von Zitzewitz
Aus für Spitzenreiter Carlos Sainz: Auf der drittletzten Etappe der Rallye Dakar hat der klar in Führung liegende Spanier aufgeben müssen, damit aber dem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz vorerst wieder die Führung beschert. Sainz musste am Donnerstag auf dem 12. Teilstück der Rallye durch Argentinien und Chile aufgeben, nachdem er mit seinem VW Touareg in einen Graben gestürzt war. Co-Pilot Michel Perin zog sich dabei eine Verletzung am Schulterblatt zu. Der unverletzte Sainz und Perin, der einen Tag nach dem Rallye-Ende seinen 52. Geburtstag feiert, wurden mit dem Hubschrauber ins Biwak gebracht. «Plötzlich ist vor uns ein vier Meter tiefes Loch aufgetaucht. Wir sind reingestürzt und auf dem Dach gelandet», nahm der enttäuschte Sainz zum Ausfall Stellung.
Die Führung übernahm Sainz' Markenkollegen Dirk von Zitzewitz/Giniel de Villiers, die mit ihrem dritten Tagessieg auf der um 30 Kilometer verkürzten Prüfung 2:35 Minuten vor ihrem amerikanischen VW-Teampartner Mark lagen. Um 1:18:52 Stunden abgeschlagen rückte Robby Gordon mit seinem hubraumstarken Hummer vor. Juan 'Nani' Roma, zur Mitte noch Dritter, blieb im letzten im Rennen noch verbliebenen Mitsubishi Lancer mit einem möglichen Motorproblem liegen. Damit ist die Hoffnung des Seriensiegers nach dem Totalausfall seiner vier neuen Diesel-Lancer auf den 13. Triumph und den achten Erfolg hintereinander endgültig geplatzt.
Sainz war in die zwölfte Etappe von Fiambala nach La Rioja in Argentinien mit einem Vorsprung in der Gesamtwertung von 27:31 Minuten gestartet. Er hatte bislang sechs von zehn möglichen Tagessiegen erzielt und war damit auf dem besten Weg zu seinem ersten Sieg bei der berühmten Dakar. Bei Kilometer 79 der 223 Kilometer langen Prüfung war es damit aber vorbei. Nach dem Ausfall seines verletzten Co-Piloten ist nun kein früherer Dakar-Sieger mehr im Wettbewerb. Der Franzose hatte von 1994 bis 1996 seinen Landsmann Pierre Lartigue im Mitsubishi Pajero bei dessen Hattrick navigiert.
Die Donnerstag-Etappe war aufgrund vor einem Monat gemachter archäologischer Funde in der Gegend um Fiambala und insbesondere wegen Überresten auf der Strecke des Rallye-Parcours reduziert worden. Nur noch 277 von ursprünglich 500 in Buenos Aires aufgebrochenen Teams starteten zur 12. Etappe am Fuße der Kordilleren.
Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen hatte schon am Dienstagabend nach der Durchquerung der gnadenlosen Atacama-Wüste befürchtet: «Trotz behaupteter Dreifachführung sollte aber niemand glauben, dass wir schon auf der sicheren Seite sind. Die nächsten Tage werden wieder extrem hart - und auch wenn ich mich wiederhole: Wir haben zwar viel erreicht, aber noch nichts gewonnen. Dazu muss erst einmal die Rallye selbst bezwungen werden, denn sie war und ist der härteste Gegner. Schon jetzt kann man sagen: Sie ist die härteste Dakar aller Zeiten.»