Wenn Papa Rast mit dem Block in der Box steht

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

Eigentlich geht es seit 2017 so. Seitdem stellt man sich immer wieder die Frage: Wie macht der Mann das? Drängender wurde die Antwort darauf in diesem Jahr, in dem René Rast der DTM seinen Stempel aufdrückte.

Und wie. Erfolgreich war er als Meister 2017 und Vize 2018 schon vorher. So richtig dominant war er aber vor allem in der abgelaufenen Saison, in der er die Konkurrenz teilweise vor echte Rätsel stellte.

Rast war nah an der Perfektion, und Konkurrenz und Medien der Frage auf der Spur: Was macht Rast so stark?

Der Audi-Pilot hat diese Frage oft beantwortet, einen Einblick gegeben in die Bausteine, die zum Erfolg führen. Ein Baustein ist der Fleiß, die Akribie.

Und die bekam er in die Wiege gelegt. Denn sein Vater analysiert ihn auch heute noch, und das mit einer beeindruckenden Beharrlichkeit.

«Er steht immer mit seinem Block in der Box, notiert sich da jeden Abstand... Der weiß immer ganz genau, was los ist», sagte Rast dtm.com.

Also genauso wie früher. Denn: «Das hat er damals im Kart schon immer gemacht, das Analytische, und auch zu Carrera-Cup-Zeiten und zu Polo-Cup-Zeiten, wo er noch federführend immer dabei war, da hat er auch immer viel analysiert und das habe ich von meinem Vater mitgekriegt, dieses Analytische», sagte Rast. «Ich denke, dass das in vielen Situationen hilft, um einen besseren Überblick über die Gesamtsituation zu bekommen.»

Das Analytische ist ein wichtiger Schlüssel, denn damit ist Rast optimal vorbereitet, was sich wiederum im Qualifying niederschlug, wo er zum einen die meisten Punkte (35) holte und so automatisch den Grundstein für ein erfolgreiches Rennen legte. Acht Pole Positions fuhr er ein, 13 Mal stand er in Startreihe eins.

Das alles kommt nicht von ungefähr. «Ich setze mich mit der Materie sehr intensiv auseinander, was die Performance über eine Runde angeht. Da muss wirklich alles passen. Du suchst in den Daten nicht mehr nach Zehnteln, du suchst nach Hundertsteln», sagte er: «Wenn du dann in den Daten das Verbesserungspotenzial für ein paar Hundertstel findest, dann bist du ruck-zuck diesen einen Schritt den anderen voraus. Wenn du dich sehr intensiv mit den Daten befasst, was ich halt tue – womit ich nicht sage, dass die anderen das nicht tun, sondern nur auf eine anderen Weise – dann bringt das den Vorteil.»

Die perfekte Runde hat er immer im Kopf. «Ich weiß, wie man es machen muss, ich muss es dann nur noch umsetzen. Ich habe halt immer vorher einen Fahrplan im Kopf, wo ich weiß, was ich machen muss, um diese perfekte Runde abzurufen. Ob das dann immer klappt, ist eine andere Sache, aber ich habe zumindest den Fahrplan.»

Was auch überrascht: Das Körperliche schraubt Rast während der Saison auf ein Minimum runter. Im Winter hat er mehr Zeit und auch mehr Fokus, um sich körperlich vorzubereiten. Rast: «Da mache ich mehr Sport. Wenn die Saison anfängt, mache ich zwischen den Rennen fast gar nichts. Das Fahren an sich ist schon Training genug. Ich merke das auch zwischen den Rennen, dass ich das nicht brauche. Ich setze mich dann wieder ins Rennauto und merke, dass ich auch gar nicht hätte trainieren müssen. Das Fahren an sich trainiert dich so gut, dass du keinen Sport mehr neben dem Fahren machen musst.»

Die gewonnene Zeit wird dann in die Familie investiert. Oder in die Vorbereitungen für ein Rennwochenende.


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