Franz Zorn: «Die Russen ärgern!»
Franz Zorn freut sich schon auf St. Johann
Seit Jahren dominieren russische Athleten die Eisspeedway-Szene. Wäre es da nicht sinnvoll, sich in Russland anstatt Schweden auf die Saison vorzubereiten und dort mit den Besten zu trainieren?
Zorn: Das habe ich einmal gemacht und dabei mehr Kosten als Nutzen gehabt. In vier bis fünf Tagen habe ich nur knapp zwei Stunden auf der Bahn trainiert. In Schweden komme ich im gleichen Zeitraum auf ungefähr fünf Trainingsstunden. Und auch sonst ist Russland nicht ganz mein Fall: Die Leute sind ziemlich kompliziert, und es kann schon passieren, dass man bei der Einreise acht Stunden an der Grenze steht.
Umso mehr wird es dich wohl freuen, dass der WM-Auftakt am 16. Januar vor heimischem Publikum in St. Johann im Pongau stattfindet.
Zorn: Ein Heimrennen ist immer eine eigene Geschichte: Einerseits hat man im Vorfeld viele Termine, die die Rennvorbereitung ein wenig durcheinanderbringen. Andererseits freu' ich mich, weil in St. Johann an die 6000 Zuschauer für eine tolle Stimmung sorgen werden und ich nach dem Rennen mit vielen Freunden auch abseits der Rennstrecke Gas geben kann.
Grund zum Feiern wird es hoffentlich auch am Ende der Weltmeisterschaft geben. Was muss passieren, damit du mit der kommenden Saison zufrieden bist?
Zorn: In der vorigen Saison habe ich gesehen, dass ohne Sturz noch mehr als der dritte Platz drinnen gewesen wäre. Wenn ich heuer unverletzt durch die Saison komme, möchte ich die Russen ein bisschen ärgern und auch um den Titel mitfahren, auf jeden Fall möchte ich mich aber um einen Platz verbessern. Trotzdem ist klar: Ich bin nur Aussenseiter, da die Russen einen ganz anderen finanziellen Background haben, Profis sind und in ihrer Heimat wie Helden verehrt werden.