Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Gut für den Sport

Kolumne von Guido Quirmbach
Lapierre, Präsident Kinoshita und Wurz können stolz sein!

Lapierre, Präsident Kinoshita und Wurz können stolz sein!

Ein Werks-LMP1-Auto mit einem Benzinmotor siegt in Interlagos. Wann hat es das zuletzt in einem hochwertigen Sportwagenrennen gegeben?

Um es vorwegzunehmen, ich weiss es selbst nicht genau. Die WEC gibt es erst seit 2012. Man könnte die Porsche-RS-Spyder-Siege in der ALMS nennen, aber das waren LMP2. Der letzte offizielle Werkseinsatz mit einem Benzinmotor, der zu einem grossen Erfolg führte, war wohl der Bentley-Sieg 2003 in Le Mans, wo die Konzernschwester Audi mit Rat, Tat und Personal unterstützte. Die Audi-Siege 2004 (Goh) und 2005 (Champion) waren offiziell Kundeneinsätze. Und ab 2006 regierte der Diesel in Frankreich.

Nach dem Diesel-Einerlei ist der Toyota-Einsatz erfrischend. Die Japaner mit Sitz in Köln arbeiten emsig, um nach den Gruppe-C-Zeiten und dem GT-One von 1998/1999 nun im dritten werksseitigen Anlauf endlich das Ziel, den Sieg in Le Mans, zu erreichen. Dass sie mit einem Auto, das im Januar erstmals rollte, schon Seriensieger Audi schlagen können, verdient absoluten Respekt.

Natürlich passt der Sieg gerade jetzt für alle Beteiligten wunderbar. Für Toyota natürlich selbst. Für die WEC, die natürlich Spannung an der Spitze brauchen. Und auch Audi dürfte gar nicht unglücklich sein über den Sieg der Kontrahenten, bringt doch jeder Toyota-Erfolg Gegenwind für die, die sagen, der Diesel sei vom Reglement her bevorteilt. Das vermag ich nicht einzuschätzen, allerdings zeigt der Abstand von Toyota zum besten Privatier Rebellion, wie krass der Unterschied zwischen Werks- und Privatteam ist. Und mehr gewinnen als in diesem Jahr bei den Sportwagen kann Audi nicht, Sebring, Le Mans, Marken-Weltmeister und die Audi-Piloten machen den Fahrertitel auch unter sich aus.

Die Wahrheit wird -leider- erst wieder im nächsten Jahr in Le Mans zu sehen sein. Denn WM-Titel hin oder her, der Sieg dort zählt mehr als alles andere. Und dort werden alle erst ihre Karten wieder offen auf den Tisch legen. Zumindest wenn es erforderlich ist. Aber wer weiss, vielleicht hat bis dahin auch Toyota noch Pfeile im Köcher, die sie erst in Le Mans 2013 erstmals auspacken. Mit den neuen Technologien dürfte die Entwicklungskurve noch sehr steil.

Aber das ist egal heute. Es ist gut für den Sport, dass zwei Marken bei den LMP siegfähig sind. Freuen wir uns auf noch schöne Duelle bei den verbleibenden Rennen in Bahrain, Fuji und Shanghai.

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