Charles Leclerc zu Max Verstappen: Nicht mal gegrüsst

Von Rob La Salle
Max Verstappen gegen Charles Leclerc in Silverstone

Max Verstappen gegen Charles Leclerc in Silverstone

​Auf dem Red Bull Ring kämpften Charles Leclerc und Max Verstappen verbissen um den Sieg im Grand Prix von Österreich. Der Monegasse sagt: «Es gab eine Zeit, da haben wir uns nicht mal gegrüsst.»

Dieses Duell hat die Formel-1-Fans von den Sitzen gerissen: Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Red Bull Racing-Honda-Fahrer Max Verstappen lieferten sich ein tolles Duell um den Sieg im Grossen Preis von Österreich. Verstappen ellbögelte sich zum Sieg. Der Monegasse sagte grimmig: «Gut, wenn das die neuen Regeln sind, dann werde ich mich daran halten.»

Es folgte ein rundenlanger Kampf in Silverstone im Millimeter-Abstand, beide Ausnahmekönner schenkten sich nichts, aber sie schafften es, sich nicht von der Bahn zu pfeffern. Ex-GP-Pilot Martin Brundle lobte: «Das war Motorsport auf höchstem Niveau. Und wir haben ein Duell erlebt, das uns in den kommenden Jahren noch lange beschäfigten wird. Das sind die Weltmeister von morgen.»

Leclerc nach dem Silverstone-GP: «Das Rennen in Österreich öffnete mir die Augen, was in der Formel 1 offenbar erlaubt ist. Das habe ich hier in Silverstone umgesetzt, und das hat es Max und mir erlaubt, auf diese Weise zu kämpfen. Wir wissen nun beide, was auf der Piste alles geht, und ich darf behaupten – auch ich kann Ellbogen ausfahren! Ich bin sehr zufrieden, wie sich alles entwickelt hat.»

Martin Brundle schmunzelt: «Zwischendurch meldete sich Max am Funk und meinte über Leclerc: ‘Er lässt seinen Wagen ziemlich spät auf die andere Seite tragen.’ Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal von Verstappen höre, denn das genau war ja immer der Vorwurf, den die Gegner Max machten!»

Charles Leclerc liegt zur Sommerpause auf dem fünften WM-Zwischenrang. Er weiss, dass er schon drei Rennen hätte gewinnen können: In Bahrain kostete ihn ein Motordefekt den scheinbar sicheren Sieg, in Baku setzte er seinen Wagen in die Pistenbegrenzung, was einen guten Startplatz kostete, in Österreich wurde er von Verstappen abgefangen. Dazu kommen Fahrfehler wie der Ausrutscher auf nasser Bahn in Hockenheim oder ein Crash in der Qualifikation von Ungarn.

Leclerc zieht diese Zwischenbilanz: «Ich tue mich immer schwer damit, mich selber zu beurteilen, aber um ehrlich zu sein, bin ich zufrieden. Es war nicht einfach, im zweiten Formel-1-Jahr gleich für ein Top-Team zu fahren. Ich musste mich zu Beginn anpassen, aber ich glaube, ich bin schnell in meine Rolle hineingewachsen», so der 21-Jährige in der Corriere della Sera. «Nun muss ich mich darauf konzentrieren an meinen Schwächen zu arbeiten.»

Zum Duell mit seinem früheren Kart-Gegner Verstappen in Österreich sagt Leclerc: «Letztlich hätte ich Max nicht stoppen können, ich tat mich sehr schwer damit, ihn hinter mir zu halten. Also war ich im Ziel nicht so enttäuscht wie damals in Bahrain. Mit Max habe ich kein Problem. Als wir klein waren und gegeneinander Kart gefahren sind, da haben wir uns nicht mal gegrüsst. Wir waren unreif. Wir haben den Piloten mit der Person verwechselt. Heute können wir beide das voneinander trennen, zum Glück.»

«Bahrain hat mehr geschmerzt als Österreich. In Sakhir den Sieg zu verlieren, das war schwer zu verdauen. Aber unterm Strich musst du so etwas akzeptieren können. In dieser Branche bist du immer am Limit, da kann es eben vorkommen, dass ein Teil kaputtgeht. Wenn du dieses Risiko nicht einzugehen gewillt bist, dann kannst du gleich zuhause bleiben.»

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