Dan Fallows (Aston Martin): Alonso ist wie Verstappen

Von Mathias Brunner
Dan Fallows und Max Verstappen

Dan Fallows und Max Verstappen

Der 48-jährige Aerodynamiker Dan Fallows stand jahrelang in Diensten von Red Bull Racing, seit April ist er technischer Leiter des Formel-1-Rennstalls von Aston Martin – und wittert bei den Grünen viel Potenzial.

Aston Martin ist eine der Enttäuschungen der Grand-Prix-Saison 2022: Die englische Traditionsmarke belegt im Konstrukteurs-Pokal nur den zweitletzten Rang, aus 16 Rennen konnten nur 25 Punkte geholt werden. Seit Monaten holt Aston Martin zusätzliches Personal, dazu entsteht in Silverstone das neue Rennwagenwerk, und für 2023 hat Superstar Fernando Alonso als Nachfolger von Sebastian Vettel unterschrieben.

Zu den Verstärkungen gehört auch Dan Fallows (48), der jahrelang bei Red Bull Racing unter dem genialen Adrian Newey gearbeitet hat und sieben Jahre lang leitender Aerodynamiker bei RBR war. Natürlich fragen sich alle Aston Martin-Fans: Wird das Team in der kommenden Saison konkurrenzfähiger sein? Fallows antwortet auf der Aston Martin-Teamseite: «Ja, wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Model AMR23 einen stattlichen Fortschritt machen werden.»

«Ich sage das im Wissen, dass wir wortwörtlich hunderte von Projekten laufen haben für Bereiche am Rennwagen, die verbessert werden. Dabei geht es nicht nur um die Form, es geht auch um das Gewicht oder die Verwindungssteifigkeit. All dies soll sicherstellen, dass unsere Fahrer ein besseres Werkzeug erhalten.»

Fallows ist klar, was auf Aston Martin zukommt: «Jeder weiss, dass Fernando Alonso nicht um den heissen Brei herumredet, wenn es darum geht, Probleme anzusprechen. Aber das ist hier nichts Neues. Auch Sebastian Vettel und Lance Stroll scheuen vor Kritik nicht zurück. Und das ist auch wichtig, denn wir brauchen diese Rückmeldungen, um ein besseres Auto zu bauen.»

Der Brite gibt zu: «Ich habe noch nie mit Fernando gearbeitet, also besteht mein Wissen über seine Arbeit derzeit daraus, was Andere mir gesagt haben. Was jedoch jeder sagt – der Spanier hat die grosse Gabe, seinen Wagen und die Grenzen davon ganz genau zu spüren. Und das kann ich auch über Max Verstappen sagen. Max mag es, mit dem Rennwagen ständig am Limit zu balancieren, und genauso stimmten wir das Auto jeweils ab. Ich gehe davon aus, dass dies mit Fernando gleich sein wird.»

«Letztlich fahren Max und Fernando ihre Formel-1-Rennwagen wie Go-Karts. Das klingt für ein so hochgestochenes Fahrzeug ein wenig seltsam, aber es ist so. Also werden wir darauf zielen, Fernando ein Auto hinzustellen, dass sich genau so anfühlt.»

Wie sieht Dan Fallows den Aufstieg von Aston Martin? «Wir sind überaus ehrgeizig, aber es ist ein Riesenunterschied, sich im Mittelfeld zu behaupten oder um Siege ein Wörtchen mitreden zu können. Das dauert nicht Monate, sondern Jahre. Also müssen wir realistisch bleiben. Wir wollen nach vorne, aber uns ist bewusst, dass dies Zeit braucht. Wir müssen zuerst alle Puzzle-Teile an ihren richtigen Platz legen.»

«Für mich war ein ganz spannender Bestandteil der Erfolgsgeschichte Red Bull Racing immer die Art und Weise, wie sich alles aus Jaguar heraus entwickelt hat. Mit mehr finanziellen Ressourcen kamen mehr technische Möglichkeiten, es war bereichernd, diesen Weg mitzugehen. Was derzeit bei Aston Martin passiert, das fühlt sich ein wenig an wie in den ersten Jahren von Red Bull Racing.»

Grosser Preis von Italien, Autodromo Nazionale Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:27,511 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,446 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +3,405
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,061
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +5,380
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,091
07. Lando Norris (GB), McLaren, +6,207
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +6,396
09. Nyck de Vries (NL), Williams, +7,122
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +7,910
11. Esteban Ocon (F), Alpine, +8,323
12. Mick Schumacher (D), Haas, +8,549
13. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Rde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Rde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Rde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Rde
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Motorschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserverlust, Motor überhitzt
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung

WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6

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