Kritik an Red Bull: Jaime Alguersuari krebst zurück
Jaime Alguersuari bestritt 2011 in Brasilien seinen letzten Formel-1-Einsatz
Dass das Leben als Nachwuchsrennfahrer kein Zuckerschlecken ist, hat Jaime Alguersuari am eigenen Leib erfahren. Der heute 32-Jährige arbeitete sich durch die verschiedenen Nachwuchsklassen bis in die Formel 1 hoch und bestritt zwischen 2009 und 2011 insgesamt 46 GP-Einsätze für das heutige AlphaTauri-Team, das damals noch unter dem Namen Toro Rosso antrat.
Alguersuari sammelte in jener Zeit 31 Punkte, doch er konnte nicht genügend überzeugen, um fürs Red Bull Racing Team Gas zu geben. Es kam, wie es kommen musste: Teamchef Franz Tost teilte ihm 2011 schliesslich mit, dass er keine Red Bull-Unterstützung mehr bekommen würde.
Im Gespräch mit «El Confidencial» erinnerte sich der frühere Toro Rosso-Pilot: «Teamchef Franz Tost rief mich einen Tag nach einem Sponsor-Event mit Cepsa an und teilte mir mit, dass Red Bull uns nicht mehr helfen könne und er schlechte Nachrichten habe. Und er hat aufgelegt. Weil er wohl nicht mit mir reden wollte.»
Er habe dann gleich Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko angerufen, der ihm auch nicht helfen konnte, erzählte Alguersuari, und kritisierte: «Bei Red Bull hast du in der Formel 1 nie ein ruhiges Leben, selbst dann nicht, wenn du grossartige Ergebnisse hast. Auch wenn du einen grossartigen Job gemacht hast, hattest du nie das Gefühl, dass der Job erledigt ist und alle zufrieden sind.»
«Die Rivalen haben dir mehr gratuliert als die Leute in deinem eigenen Team. Mit diesem Gefühl hast du seit dem 15. Lebensjahr gelebt, es war nie gut genug. Und wehen man sich anschaut, wie es bei Max Verstappen und seinem Vater läuft, dann sieht man, dass dies dasselbe Muster ist. Das ist die Red Bull-Schule, die ich erlebt habe», klagte der frühere Rennfahrer, der heute als DJ unterwegs ist.
In den sozialen Medien hat Alguersuari diese Aussagen nun präzisiert. Er schreibt auf Twitter: «Ich möchte etwas bezüglich Helmut Marko klarstellen. Ich bin zutiefst dankbar, dass ich ihn kennengelernt habe, als ich 15 Jahre alt war. Helmut war mein Lehrer und jemand, der mich immer aufgefordert hat, Leistung zu erbringen, um mich zu pushen und zu fördern. Das ist das System des Junior-Teams und es funktioniert.»
«Ich kann Red Bull und Helmut Marko gar nicht genug danken, denn sie haben mir einen Weg der Disziplin, der Hingabe und der harten Arbeit gezeigt, der mir hilft, andere Ziele in meinem Leben und in meiner Musik zu erreichen, und ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich heute nicht der wäre, der ich bin, wenn ich nicht bei Red Bull gewesen wäre», betont der Spanier.
Und Alguersuari ergänzt: «Wenn man auf höchstem Niveau antritt, sei es in der Formel 1, im Fussball, im Rugby oder im Golf, um sich hervorzuheben, muss man einen extrem anspruchsvollen Charakter haben, um mehr Leistung zu erzielen. Selbst wenn du gewinnst, wird Red Bull dich immer weiter und weiter und weiter fordern.»
WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6