Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ein echter Wandersmann
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Japaner Hideki Noda mit seinem Larrousse-GP-Renner beim Grossen Preis von Australien 1994 in den Strassen von Adelaide.
Der heute 54-Jährige aus der Präfektur Osaka durchlief nicht die typische Rennkarriere seiner Landsleute. Die meisten davon bleiben ein Racing-Leben lang in Japan.
Noda hingegen versuchte sein Glück in Europa und trat 1989 in der Formel Vauxhall an (auf dem europäischen Festland bekannt als Formel Opel). 1990 wechselte er in die britischen Formel 3, 1991 gewann er dort ein Rennen.
Danach kam der Schritt in die Formel 3000 (heute Formel 2), wo aber der Durchbruch ausblieb. Rang 3 in Enna 1994 war das Highlight. Als Ex-Rennfahrer und Le Mans-Sieger Gérard Larrousse die klammen Finanzen seines GP-Rennstalls aufpeppen musste, kam ihm Noda wie gerufen – er sass drei Rennen lang im Formel-1-Auto, in Jerez (Spanien), in Japan und in Australien. Das Resultat war immer das gleiche: Ausfall.
Blamiert hat sich Noda keineswegs. Auf dem Ring liess er im Training vier Fahrer hinter sich, darunter David Brabham und Bertrand Gachot. In Suzuka qualifizierte er sich als 23. (von 26 Fahrern), nur einen Hauch langsamer als Larrousse-Stammfahrer Èrik Comas. 23. Startplatz auch im fremden Adelaide.
1995 sollte Noda für Simtek fahren, aber die mussten zusperren. Also wechselte Hideki in die USA, wo er in der IndyCar-Sprungbrettklasse Indy Lights 1997 als erster Japaner ein Rennen gewann (in Portland). Er wurde Meisterschafts-Neunter.
1998 wechselte Noda zurück in seine Heimat Japan und fuhr in den beiden Top-Serien Formel Nippon (Einsitzer) und GT (Tourenwagen). Im Jahre 2000 wurde er in der Formel Nippon Gesamtfünfter, im gleichen Jahr in der Super GT Gesamtneunter.
Dieser vielseitige Racer trat auch in der A1 Grand Prix-Serie an sowie bei den 24 Stunden von Le Mans. Danach lief seine Karriere aus, und Noda gründete eine Familie.
Seine Tochter Juju Noda (17) trat in die Fussstapfen von Papa und wurde in den W-Series 2022 Gesamt-14. mit zwei Punkten.
Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer war ein echter Wandersmann.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.