Die Schweizer: Vorsprung durch Strategie?
Sergio Pérez lässt es fliegen.
Peter Sauber steht in seinem Motorhome und sieht sich bei einer schönen Zigarre das GP2-Rennen an. Aus Schweizer Sicht mit besonderem Augenmerk auf Mexiko (Esteban Gutiérrez ist dritter Fahrer von Sauber) sieht es da nicht so gut aus – Esteban ist eben ausgerollt.
Was seine F1-Stammfahrer angeht, hat Peter Sauber mehr Grund zur Freude: «Pérez hat sich mit Rang 10 hervorragend aus der Affäre gezogen. Kamui meinte, der Wind habe ihn gestört. Jetzt kann man natürlich argumentieren – Wind ist doch für alle gleich. Aber erstens ist es hier recht böig, und zweitens war Kobayashi nicht zur gleichen Zeit auf der Bahn wie seine direkten Gegner. Was mich freut, ist, dass wir uns fürs Rennen einen Satz frischer Reifen sparen konnten.»
Sergio Pérez: «Das ist das erste Mal, dass ich mich an meiner Top-Ten-Platzierung auch erfreuen kann.»
Zur Erinnerung: In Monaco musste der Mexikaner nach seinem schweren Unfall ins Krankenhaus gebracht werden ...
Reifensparen war auch der Gedanke hinter dem 18. Platz von Toro-Rosso-Fahrer Sébastien Buemi, der aufgrund der Strafe vom Nürburgring (Kollision mit Heidfeld) fünf Ränge zurück muss – also nur Startplatz 23.
Toro-Rosso-Technikchef Giorgio Ascanelli: «Angesichts der Strafe haben wir eigentlich auf einen guten Startplatz gepfiffen und uns aufs Reifensparen konzentriert. Er ist nur auf der härteren Mischung unterwegs gewesen, damit stehen ihm im Rennen drei Sätze weicher Reifen zur Verfügung. Überholen ist hier nie einfach, also muss man sich bei der Strategie etwas einfallen lassen.»