Carlos Sainz (Ferrari): «Wir verstehen das nicht»
Carlos Sainz
Ferrari hatte grosse Pläne. Geschäftsleiter Benedetto Vigna ging im vergangenen Winter davon aus, dass der berühmteste Rennstall der Welt vom ersten Rennen an auf Augenhöhe mit Weltmeister Red Bull Racing fahren würde und ein Wörtchen um den WM-Titel mitredet. Zum Verdruss der treuen Tifosi ist das nicht passiert.
Nach zwölf Rennen steht Ferrari mit nur drei Podesträngen da, mit Charles Leclerc auf Platz 3 in Baku, Rang 2 in Spielberg sowie Platz 3 in Belgien. Carlos Sainz ging 2022 leer aus. Und Ferrari ist im Konstrukteurs-Pokal nur vierte Kraft, hinter Red Bull Racing, Mercedes und Aston Martin.
Der Spanier Carlos Sainz sagt: «Klar war es frustrierend zu erleben, welch grossen Schritt Red Bull Racing getan hatte. Und es war schon nach den ersten paar Rennen klar – diesen Rückstand aufzuholen, das ist ein hartes Stück Arbeit. Wir müssen das Beste daraus machen, was wir haben.»
Ferrari hat in den Dünen von Zandvoort acht Mal triumphiert, öfter als jeder andere Rennstall: Erster Sieg beim WM-Debüt des Niederlande-GP, 1952 mit Alberto Ascari; vorderhand letzter Sieg von René Arnoux, aber das ist inzwischen schon vierzig Jahre her (1983).
Was rechnet sich Sainz an diesem Wochenende aus? Der Sieger des Silverstone-GP 2022 sagt: «Das ist schwer zu sagen. Das Feld hinter Red Bull Racing liegt so dicht beisammen, da ist alles möglich.»
«Wir versuchen noch immer, den diesjährigen Wagen besser zu verstehen. Nur wenn uns das gelingt, können wir gezielt daran arbeiten, ein besseres Modell für 2024 zu bauen. Das Auto ist zu anfällig auf unterschiedliche Temperaturen der Rennstrecke oder auf Wind.»
«Wir sind in dieser Saison nicht konstant konkurrenzfähig. Ein Beispiel: Wir dachten, dass wir in Ungarn stark sein würden und in Belgien weniger. Und dann war es genau umgekehrt. Das zeigt – wir verstehen das einfach nicht. Und dass macht es auch so schwierig zu sagen, wie konkurrenzfähig wir hier in Zandvoort sein werden.»
«Gut an diesem Wagen ist der Speed, den wir zum Teil in der Quali zeigen konnten. An gewissen Wochenenden war das die halbe Miete für ein gutes Ergebnis im Grand Prix.»
Wie hat Sainz die Ferien verbracht? «Wie immer im Kreise von Familie und Freunden. Aber ganz ehrlich – so richtig abschalten kannst du als Fahrer nie. Ich dachte oft an die erste Saisonhälfte und unsere Leistungen, dazu bist du ja auch immer im Training. Die Formel 1 machte vielleicht Pause, die Arbeit für die Formel 1 aber nicht.»
Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:30,450 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +22,305 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +32,359
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,671
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +56,184
06. George Russell (GB), Mercedes, +1:03,101 min
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:13,719
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:14,719
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:20,221
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,084
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:25,191
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:35,441
14. Alex Albon (T), Williams, +1:36,184
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:41,754
16. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1:43,071
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:44,476
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:50,450
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Kollisionsschäden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inklusive 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3