Lewis Hamilton: FIA-Strafe, Vorgehen merkwürdig
Lewis Hamilton bei seinem Fussmarsch zurück zu den Boxen des Losail International Circuit
Wenige Sekunden nach dem Start zum Grossen Preis von Katar auf dem Losail International Circuit: Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton, sehr gut gestartet, versuchte sein Glück links an der Aussenseite gegen seinen Stallgefährten George Russell in der Mitte, innen rechts lag Max Verstappen.
Das Manöver ging nicht gut: Berührung zwischen Hamilton und Russell, Lewis im Kiesbett, George mit einem Dreher, Verstappen entging der brenzligen Situation unbeschadet.
Danach überquerte Rekord-Champion Lewis Hamilton zu Fuss unerlaubt die Rennstrecke, um zur Boxengasse zurückzukehren. Dafür setzte es von den Regelhütern des Autosport-Weltverbands FIA eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro (die Hälfte davon ist zur Bewährung auf ein Jahr ausgesetzt).
Dann geschah etwas Merkwürdiges: Eine Woche nach dem Rennen in Katar kündigte die FIA an, den Fall Hamilton nochmals beleuchten zu wollen, «angesichts der Vorbildfunktion des Piloten». In Austin gab es dann Gespräche zwischen dem Rennfahrer und den Offiziellen.
Im Fahrerlager des Circuit of the Americas bei Austin (Texas) wurde Lewis Hamilton gefragt, wie er dieses seltsame Vorgehen einschätze. Hamilton wiegelt ab: «Ich glaube, das ist ein Fall von unglücklicher Kommunikation. So wie ich das sehe, meinten sie etwas Anderes als sie sagten. Was sie meinen, das ist – wie können wir das in Zukunft besser machen?»
«Ich verstehe die Absicht der FIA. Wir hatten im Kartsport vor nicht allzu langer Zeit einen Fall, dass ein Junge angefahren worden ist beim Überqueren der Strecke. So etwas darf nicht vorkommen.»
«Jedenfalls habe ich bei den Rennkommissaren meine Schuld sofort eingestanden und gesagt – es tut mir leid, das ist aus einem Impuls heraus entstanden. Auch ich bin der Ansicht, dass wir den jüngeren Piloten ein Vorbild sein sollten. Nur darum geht es.»