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Haas-Protest USA-GP: Albon, Stroll, Pérez im Verdacht

Von Mathias Brunner
Alex Albon in Texas

Alex Albon in Texas

​Am Mittwoch, 8. November, werden die FIA-Rennkommissare des USA-GP darüber befinden, ob ein Einwand des Haas-Teams zulässig ist. Kommen Strafen für Alex Albon, Lance Stroll und Sergio Pérez?

Es war der grosse Aufreger Stunden nach dem Fallen der Zielflagge beim Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas ausserhalb von Austin (Texas): Lewis Hamilton (Rang 2) und Charles Leclerc (Platz 4) wurden aus der Wertung genommen, weil die Bodenplanken des Mercedes und des Ferrari zu stark abgenutzt war.

Durchaus möglich, dass wir in wenigen Tagen erneut ein anderes Rennergebnis erhalten. Denn Haas-Teamchef Günther Steiner hat vom so genannten Recht auf Überprüfung Gebrauch gemacht.

Das Formel-1-Reglement lässt hier ein Hintertürchen offen, selbst über die Einsprachefrist nach einem Grand Prix hinaus. Im Sportgesetz ist unter Artikel 14.1.1 verankert, dass «bei neuer Sachlage die betreffenden Rennkommissare nochmals zusammenkommen müssen, um relevante Aussagen anzuhören». Dies kann bis 14 Tage nach dem Vorfall passieren.

Haas will nachweisen, dass es zu weitaus mehr Vergehen in Sachen Pistengrenzen gekommen ist als den 35 dokumentierten Fällen. Im USA-GP wurde wegen wiederholten Verlassens der Rennstrecke nur ein Fahrer bestraft: Alex Albon im Williams. Zu wenig, findet Haas.

Steiner glaubt: Albon war noch weitere Male neben der Bahn, ungestraft, und das Gleiche gelte für Lance Stroll und Sergio Pérez. Der Mexikaner wurde in Texas Vierter, Stroll Siebter, Albon Neunter, Haas-Fahrer Hülkenberg wurde Elfter.

Zur Erinnerung: In einer bestimmten Kurve darf ein Fahrer zwei Mal mit allen vier Rädern jenseits der pistenbegrenzenden weissen Linie sein, beim dritten Mal erhält er eine letzte Warnung (diagonal geteilte schwarz/weisse Flagge), dann setzte es eine Fünfsekundenstrafe. Die wird beim folgenden Reifenwechsel in der Box abgesessen oder – falls der Pilot schon alle Stopps hinter sich hatte – auf die Rennzeit addiert.

In einem ersten Schritt werden die die FIA-Kommissare, die in den USA an der Arbeit waren, nun befinden müssen, ob der Einwand von Haas zulässig ist. Die Regelhüter Dennis Dean (USA), Derek Warwick (Grossbritannien), Andrew Mallalieu (Barbados) und Felix Holter (Deutschland) werden sich am 8. November per Videoschaltung um den Fall kümmern und haben die Rennställe von Red Bull Racing, Aston Martin und Williams dazu aufgefordert, an der Konferenz teilzunehmen.

Sollten die Kommissare finden, dass Haas bei dieser Konferenz (wie es im Reglement steht) «relevante neue Beweismittel vorlegen kann», dann wird der Fall nochmals detailliert beleuchtet.

Hintergrund des Vorgehens von Haas: Es geht um sehr viel Geld. Williams steht derzeit bei 28 Punkten, AlphaTauri bei 21 Punkten, Alfa Romeo bei 16 und Haas bei 12. Die Auszahlungen dieser Ränge aus dem Preisgeldtopf der Formel 1: Der Siebte erhält rund 90 Millionen, der Achte 80, der Neunte 70 und der Zehnte ungefähr 60 Millionen.

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