Vettel: Am liebsten Mischverhältnisse
Sebastian Vettel ging als Erster ins Qualifying
Sebastian Vettel hätte sich eine bessere Ausgangslage gewünscht: Er hat gleich viel Sprit an Bord wie sein Red Bull Racing-Stallgefährte Mark Webber, der Australier geht jedoch von der Pole-Position ins Rennen, Vettel von Startplatz 4.
Sebastian, zwei BrawnGP-Piloten und dein eigener Stallgefährte stehen vor dir, du hast die beiden McLaren-Mercedes-Piloten im Nacken, die mit dem KERS ausgerüstet sind. Wie siehst du deine Chancen am Start?
Das hängt davon ab, welche Bedingungen am Nachmittag herrschen. Q2 gestern war bisweilen eine Lotterie, das kann genau so gut fürs Rennen sein. Die Gefahr Hamilton ist da, keine Frage. Aber wir haben generell noch alle Chancen auf einen Doppelsieg, unsere Strategie passt.
Welche Prognose habt ihr denn?
Die Wettervorhersagen gehen auseinander. Und das war schon im Abschlusstraining so. Ich hatte über Funk nachgefragt, wie sich das Wetter entwickelt, aber so richtig konnte mir das keiner sagen.
Wenn du wählen könntest – trockene Bahn oder Regenrennen – was würdest du wählen?
Vielleicht ein bisschen von beidem ...
Findest du den Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen für diesen Kurs hier zu gross?
Die weichere Mischung ist leicht aufzuwärmen und über eine schnelle Runde viel stärker. Allerdings konnten wir auch mit der härteren Mischung im Abschlusstraining leicht zwei schnelle Runden fahren. Was ich damit sagen will: Ich glaube, wir sind in einer sehr guten Ausgangsposition fürs Rennen.
Ist es beim Heim-GP besonders bitter, nur vom vierten Startplatz aus losbrausen zu können?
Heim-Grand-Prix oder nicht, du kannst nie zufrieden sein, wenn du ein Auto hast, das stark genug ist für die erste Startreihe und du findest dich in der zweiten wieder. Aber wenn man sich anguckt, wie das Quali gelaufen ist, dann hätte es auch viel schlimmer ausgehen können.
Was genau ist schief gegangen?
Ich habe mir Fehler erlaubt, einige Haker waren da schon drin. Das kostete gewiss so viel Zeit, wie mir am Ende auf die Pole gefehlt hat, also zwei, drei Zehntel waren das schon. Zudem war ich davon ausgegangen, dass ich am Ende nochmals eine Runde fahren würde, aber ich kreuzte die Ziellinie zu spät. Wir hatten schon geplant, am Ende zwei Runden in Folge zu fahren. Bei Jenson Button hat sich gezeigt, dass seine zweite signifikant schneller war als die erste, also hätte mir das auch gelingen müssen. Vielleicht habe ich mir auf dieser ersten Runde nicht genügend Mühe gegeben, weil ich im Hinterkopf hatte, noch eine zweite fahren zu können. Als ich um die letzte Kurve kam, sah ich die rote Ampel, dann die karierte Flagge, und das war’s dann.
Wieviel Zeit hat denn am Schluss gefehlt?
Ein ganzer Haufen. Es war schon für eine gezeitete Runde knapp, geschweige denn für zwei.
Hat dich der Rummel hier am Nürburgring beeinflusst?
Wenn überhaupt, dann nur positiv. Früher sassen die meisten Fans hier in Rot gekleidet, heute gibt es auch eine gehörige Menge mit dunkelblauen Kappen und gelb-roten Verzierungen, das ist schön zu sehen.