Forward: Wird jetzt in Texas alles umgepflügt?
Das Forward-Team tritt 2018 mit Suter-Bikes an
Beim Katar-GP landeten die Forward-Racing-Schützlinge Stefano Manzi und Eric Granado mit 61,5 und 86,1 Sekunden Rückstand auf den Plätzen 26 und 30. Damit war der Moto2-Europameister aus Brasilien Letzter.
Granado bewies auch beim Argentinien-GP, den Forward als seinen «Heim-GP» bezeichnete, durchaus Konstanz. Er beschlagnahmte im Rennen neuerlich den letzten Platz, diesmal als 29. Rückstand auf den Sieger: 98,9 Sekunden, also fast vier Sekunden pro Runde in den 23 Rennrunden. Manzi schlug sich auf Platz 21 durch, er büßte 53,2 Sekunden ein.
In den «Press Releases» muss diese desaströse Performance natürlich tapfer als Achtungserfolg verkauft und angepriesen werden.
Daneben müssen literarische Ergüsse als Schlagzeilen herhalten: «Vom Land des Feuers in die große texanische Prärie», lautete die Schlagzeile zum Vorschau-Release für den US-GP.
Nach der bitteren Niederlage werde man in Texas mit «viel Positivität» antreten und Revanche nehmen, war zu lesen.
Teamchef Giovanni Cuzari sagt, die GP-Piste in Texas sei eine Herausforderung, sie sei alles andere als einfach, wobei er den «track» im Release als «truck» (Lastwagen) bezeichnet, aber das kann schon mal passieren.
Eine allzu große Herausforderung kann der Circuit of the Americas (COTA) freilich nicht sein, Forward Racing schreibt ihm nämlich nur eine Länge von 5,5 Metern zu (und das bei 21 Kurven).
In so einem Fall überlegt man als Berichterstatter kurz, ob es sich um die Pflüger-Weltmeisterschaft oder um die Moto2-WM handelt.
Denn das in Agno/Tessin beheimatete Forward-Team kündigt mit ungewollt humoristischem Unterton weiter an: «Die Fahrer des helvetischen Teams sind bereit, den 5,5 Meter langen Asphalt umzupflügen.»
Während Cuzari in Amerika mit einer Trendwende rechnet, dämpft Stefano Manzi vorsorglich die Erwartungen. «Die Strecke in Austin gehört überhaupt nicht zu meinen Lieblingspisten.»
Doch Cuzari bleibt zuversichtlich. «Ich bin überzeugt, dass das gesamte Team wieder 110 Prozent geben wird.»
Na, dann kann ja nichts mehr schiefgehen, beim Pflügen in der Prärie.