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Tito Rabat: 2 Jahre bei Avintia – welche Motorräder?

Von Günther Wiesinger
Tito Rabat und Raúl Romero

Tito Rabat und Raúl Romero

Tito Rabat hat seinen Vertrag bei Reale Avintia um zwei Jahre verlängert. Er träumt von 2020-Werksmaschinen. Aber wer soll sie liefern? Und vor allem kostenlos?

Der Spanier Tito Rabat stand zwar auch beim Superbike-WM-Werksteam von Kawasaki zur Diskussion, er sollte dort Leon Haslam ersetzen. Aber jetzt hat sich der Moto2-Weltmeister von 2014 entschlossen, zwei weitere Jahre in der MotoGP-WM beim Ducati-Kundenteam Reale Avintia Racing zu fahren.

Teambesitzer Raúl Romero will aufrüsten, Rabat für 2020 MotoGP-Maschinen der neuesten Bauart besorgen und dazu die Qualität der Technikcrew aufrüsten. Romero ist Besitzer der Firma Esponsorama in Andorra, die den Rennstall betreibt und der ein ausgezeichnetes Verhältnis zur wohlhabenden Juweliersfamilie Rabat unterhält. Das Team versichert, man stehe in aussichtsreichen Verhandlungen mit einem neuen Hauptsponsor und plane für die nächsten zwei Jahre ein ambitioniertes MotoGP-Projekt.

Von der Fortführung der Zusammenarbeit Ducati wird in der aktuellen Pressemitteilung kein Wort erwähnt. Denn es sind noch detaillierte Verhandlungen nötig, wobei Romero schon vor einem Jahr hoffte, für Suzuki ein Kundenteam betreiben zu können. «Wir wollen in den nächsten Jahren bessere Ergebnisse erzielen», sagt Romero heute. In diesem Jahr fahren Rabat und Abraham mit GP18-Maschinen aus dem Vorjahr.

Rabat war in den ersten Rennen 2019 nach seinem schweren Silverstone-Crash von 2018 noch nicht in Bestform. Doch in Catalunya und Sachsen gelangen ihm ein neunter und ein elfter Platz. Er liegt in der WM mit 14 Punkten an 19. Stelle.

«Ich bin froh, dass ich jetzt für zwei weitere Jahre bei meinem Team bleiben kann», stellte Rabat fest. «Die beste Neuigkeit ist, dass wir in der nächsten Saison Werksmaschinen des Jahrgangs 2020 haben werden. Dann wollen wir bei allen Rennen um Spitzenplätze kämpfen. In der MotoGP brauchst du das bestmögliche Material, denn es geht sehr eng zu. Der neue Vertrag ist sehr gut für mein Selbstvertrauen. Wir werden in der zweiten Saisonhälfte sicher stärker sein.»

Romero hält sich bezüglich der Motorradfabrikats noch bedeckt. Er bildet sich ein, er sei der einzige MotoGP-Teambesitzer, der heute noch richtig Geld für das MotoGP-Material bezahlt. Aber es bezahlen wohl LCR, Pramac, Tech3 und Petronas ihre Leasinggebühren. Romero möchte am liebsten die aktuellste Bikes für 2020. Und dazu noch kostenlos. Von Ducati wird er solche Geschenke nicht bekommen. Und von einem anderen Werk auch nicht.

«Es freut mich, dass ich Tito für zwei weitere Jahre verpflichten konnte», erklärte Raúl Romero. «Es gab viele Gerüchte über die Zukunft von Tito und des Teams. Jetzt ist klar, dass wir gemeinsam nach vorne schauen und stärker sein werden als je zuvor. Das Team ist seit dem MotoGP-Aufstieg ständig gewachsen. Der nächste Schritt führt zu Werksmaschinen, wie sie die anderen Kundenteams haben. Daran arbeiten wir. Außerdem stecken wir in Verhandlungen mit einem namhaften Sponsor, der perfekt zur Größe unseres Projekts passen würde.»

Suzuki und Aprilia haben bisher noch keine Logistik für ein MotoGP-Kundenteam geplant, für 2020 wäre das viel zu spät. Denn in drei Monaten müssten die Bikes für den Valencia-Test bereit sein.

Ducati geht davon aus, dass Reale Avintia auch 2020 mit den Desmosedici-Maschinen fahren wird. «Denn sie haben einen Zwei-Jahres-Vertrag bei uns für 2019 une 2020 unterschrieben», sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti.

Vorläufig ist Romero also auf Ducati angewiesen. Wenn er dort Desmosedici-Motorräder des Jahrgangs 2020 für Rabat haben will, wird er 2,2 bis 2,5 Mio Euro an Leasingkosten auf den Tisch legen müssen.

Es sieht so aus, als hätte Rabat mit seinem Vertrag die Katze im Sack gekauft.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56. 11. Morbidelli 52. 12. Nakagami 50. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 31. 15. Iannone 21. 16. Lorenzo 19. 17. Zarco 16. 18. Rabat 14. 19. Rabat 14. 20. Bradl 12.

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