Aleix Espargaró (Aprilia): «Mag Privilegien nicht»

Von Nora Lantschner
Das neue Aprilia-Duo: Aleix Espargaró und Maverick Viñales

Das neue Aprilia-Duo: Aleix Espargaró und Maverick Viñales

Aleix Espargaró teilt die Aprilia-Box an diesem MotoGP-Wochenende in Aragón erstmals mit Maverick Viñales. Die Vorteile eines «concession teams» möchte der Dritte von Silverstone schnellstmöglich loswerden.

Nach dem ersten Aprilia-Podestplatz der MotoGP-Ära kommt Aleix Espargaró mit viel Zuversicht zum Aragón-GP, wo er die RS-GP in den vergangenen Jahren schon zweimal auf Rang 6 (2017 und 2018) und einmal auf den siebten Platz (2019) brachte.

«Nach dem Ergebnis von Silverstone habe ich ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Das Podium war natürlich sehr wichtig, aber das Wichtigste ist für mich, welches Level wir die ganze Saison über in jedem Grand Prix zeigen. Bei allen Verhältnissen sind wir immer nahe dran an den Top-Jungs», betonte die langjährige Aprilia-Speerspitze. «Nach dem Podium bin ich jetzt etwas entspannter. Nun gilt es zu versuchen, noch ein bisschen besser zu sein und weiterhin um die Podestplätze zu kämpfen.»

Dafür bekam der 32-jährige Spanier mit seinem Landsmann Maverick Viñales einen neunfachen MotoGP-Sieger zur Seite gestellt. Der gibt an diesem Wochenende sein Renndebüt als Aprilia-Werksfahrer. «Ich bin sehr glücklich, Maverick im Team zu haben. Ich glaube, er kommt im besten Moment der Aprilia-Renngeschichte», grinste Espargaró. «Wir haben mit Maverick lange über Aprilia gesprochen und darüber, dass er in Zukunft zu uns kommen könnte. Nach den Vorkommnissen von Österreich bin ich super happy, dass er mit uns wieder Rennfahren kann. Mit ihm und auch mit ‚Sava‘ als Testfahrer haben wir ein sehr starkes Team. Ich glaube, vor uns liegt eine strahlende Zukunft. Natürlich ist es nicht einfach, sich von hier noch weiter zu verbessern, weil das Level sehr hoch ist. Die Jungs und die Maschinen vor mir sind sehr stark. Die Herausforderung ist aber wunderschön – und Maverick und ich sind bereit.»

Bei weiteren Erfolgserlebnissen könnte Aprilia schon bald auf die Privilegien für Neueinsteiger (mehr Motoren pro Fahrer und Saison, Motorenentwicklung nicht eingefroren, Testtage für Stammfahrer nicht limitiert) verzichten müssen.

Zur Erinnerung: Wer in einer Saison sechs «concession points» sammelt, verliert alle Privilegien für das kommende Jahr. Ein Sieg bringt drei Konzessions-Punkte ein, ein zweiter Platz zwei Punkte, ein dritter Rang einen Punkt.

Das beunruhigt Aleix Espargaró nicht weiter, ganz im Gegenteil. «Ich mag die ‚concessions‘ nicht wirklich. Es war gut, um zu den Top-Herstellern aufzuschließen, aber nun müssen wir mit demselben Einsatz und denselben Regeln wie der Rest antreten. Wir haben gezeigt, dass wir mit ihnen kämpfen können, dass wir ein gutes Level haben. Es ist an der Zeit, den Schritt zu machen. Ich werde mein Bestes geben, um die ‚concessions‘ zu verlieren – nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil es ja bedeuten würde, dass ich ein Rennen gewinnen oder mehr Podestplätze einfahren würde. Ich werde es versuchen.»

Stand Fahrer-WM nach 12 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 206 Punkte. 2. Mir 141. 3. Zarco 137. 4. Bagnaia 136. 5. Miller 118. 6. Binder 108. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 83. 10. Martin 64. 11. Rins 64. 12. Marc Márquez 59. 13. Nakagami 58. 14. Pol Espargaró 52. 15. Alex Márquez 50. 16. Morbidelli 40. 17. Petrucci 36. 18. Bastianini 35. 19. Lecuona 33. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 234. 2. Ducati 225 Punkte. 3. KTM 162. 4. Suzuki 158. 5. Honda 115. 6. Aprilia 84.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 301 Punkte. 2. Ducati Lenovo 254. 3. Pramac Racing 205. 4. Suzuki Ecstar 205. 5. Red Bull KTM Factory Racing 193. 6. Repsol Honda 118. 7. LCR Honda 107. 8. Aprilia Racing Team Gresini 87. 9. Tech3 KTM Factory Racing 69. 10 Petronas Yamaha SRT 68. 11. Esponsorama Racing Ducati 63.

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