Stefan Bradl (18.): «Ich vertraue dem Wetterbericht»
Stefan Bradl hielt zu Beginn des ersten freien Assen-Trainings heute unter den Top-8 mit, fiel aber im Regen am Schluss bei den teilweise prekären Verhältnissen an die 18. Position zurück. «Die Verhältnisse waren sehr schwierig, weil es sehr nass war und teilweise viele Pfützen standen und Bäche über die Fahrbahn liefen», schilderte der Repsol-Honda-Werksfahrer. «Auf den geraden ist sehr viel Wasser gestanden. Aquaplaning war eine permanente Gefahr. Das Hinterherfahren war auch ganz schwierig, weil die Sicht ganz schlecht war.»
«Nach dem ersten Runde bin ich ganz ordentlich dabei gewesen. Ich habe mich ganz wohl gefühlt, das Motorrad hat sich im Nassen sehr solide verhalten. Die Reifen funktionieren auch. Wir haben dann eine längere Pause gemacht, wie die meisten anderen Kollegen auch. Der zweite Run war auch gut, da hat es ein bisschen weniger geregnet. Dann bin ich ein bisschen zurückgefallen, aber der Rückstand ist überschaubar. Wenn ich noch zwei Runden mehr gefahren wäre, hätte ich weiter nach vorne kommen können», meinte der 32-jährige Bayer. «Aber die Platzirrung ist bisher nebensächlich, denn bei solchen Verhältnissen ändert sich das Bild sowieso bei jedem Training.»
Wie darf man sich als Laie das Fahren mit einer fast 300 PS starken MotoGP-Rakete bei Aquaplaning-Gefahr vorstellen? Bradl: «Das Hinterrad dreht sogar im fünften Gang durch. Ich habe im FP1 nie in den sechsten Gang geschaltet; den habe ich auf den kurzen Geraden hier nicht gebraucht, weil das Hinterrad nur durchgedreht hat. Wohlgemerkt bei 280 km/h!»
«Der Belag ist hier super, er ist sehr griff, auch im Nassen», bemerkte Bradl. «Aber überall sind kleine Bächlein über die Fahrbahn geronnen. Diese Stellen musst du halt kennen, dann geht’s. Man muss dann das Bike rechtzeitig aufrichten.»
Stefan Bradl vermutete, die meisten Fahrer seien wegen des Medium-Vorderreifens gestürzt. «Ich war vor dem Turn 1 direkt hinter Bastianini. Er hat normal angebremst, dann ist ihm das Vorderrad eingeklappt. Er hat aus meiner Sicht keinen Fehler gemacht. Ich bin hinten und vorne Soft gefahren, dadurch hatte ich etwas mehr Grip.»
Die Überlegenheit von Jack Miller im FP1 sagt nach Meinung von Stefan Bradl noch nicht viel aus. «Es war im FP1 nicht angebracht, volles Risiko zu gehen. Ich vertraue dem Wetterbericht, der für den Samstag auf jeden Fall besseres Wetter ankündigt. Die Strecke hier trocknet auch sehr schnell auf.»
Aber im FP2 wird der TT-Circuit wohl weiter nass sein.
Ergebnis MotoGP FP1, Assen, 24. Juni
1. Miller, Ducati, 1:42,589 min
2. Mir, Suzuki, + 0,109 sec
3. Pol Espargaró, Honda, + 0,302
4. Alex Márquez, Honda, + 0,370
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,441
6. Oliveira, KTM, + 0,502
7. Rins, Suzuki, + 0,527
8. Zarco, Ducati, + 0,561
9. Martin, Ducati, + 0,600
10. Viñales, Aprilia, + 0,828
11. Bagnaia, Ducati, +0,835
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,892
13. Binder, KTM, + 0,925
14. Bezzecchi, Ducati, + 0,953
15. Morbidelli, Yamaha, + 1,135
16. Nakagami, Honda, + 1,229
17. Quartararo, Yamaha, + 1,659
18. Bradl, Honda, + 1,676
19. R. Fernández, KTM, + 1,696
20. D. Binder, Yamaha, + 2,013
21. Dovizioso, Yamaha, 2,236
22. Savadori, Aprilia, + 2,379
23. Gardner, KTM, + 2,693
24. Marini, Ducati, + 2,803
25. Bastianini, Ducati, + 3,857