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Jack Miller (Ducati): Das Rennen nach dem Grand Prix

Von Günther Wiesinger
Nach dem sechsten Startplatz bei der Dutch-TT peilt Jack Miller den nächsten Podestplatz an. Jack bekam einen Long-Lap-Penalty. Der richtige Stress geht morgen für den Australier erst nach 15 Uhr los.

Jack Miller, der beim deutschen WM-Lauf trotz eines Long-Lap-Penalty auf Platz 3 brauste, wird morgen in den Niederlanden zwei Wettkämpfen absolvieren müssen. Zuerst wird er bei der Dutch-TT, die er 2016 im Regen schon gewonnen hat, 26 Runden lang um Punkte fighten. Und nachher muss er sich bemühen, am Schiphol Airport in Amsterdam um 21 Uhr seinen Flug für den Sommerurlaub in Australien zu erwischen. Der Haken an der Sache: Die Autofahrt dauert schon ohne die 90.000 Zuschauer in Assen zwei Autostunden. Und wegen des Arbeitskräftemangels wurde heute zum Beispiel auf der Schiphol-APP empfohlen, vier Stunden vor dem Abflug am Airport einzutreffen.

«Das war heute kein schrecklicher Tag, ich hatte schon schlimmere Tage, ganz sicher», seufzte «Thriller Miller» nach dem Quailfying. «Das Motorrad funktioniert wirklich gut. Aber ich bin vom Quali etwas enttäuscht. Ich hatte ein paar weitere Trümpfe im Ärmel, aber ich habe es nicht geschafft, eine solide, fehlerlose Runde hinzulegen. Mit dem ersten Reifen im Q2 hatte ich in der zweiten Runde beim Richtungswechsel einen massiven ‘tank slapper’. Das war der furchterregendste Zwischenfall heute, aber ich konnte das Bike vor der nächsten Kurve wieder unter Kontrolle und in Schräglage bringen. Ich kam zwar heil durch die nächste Kurve, aber ich habe dort einige Zeit liegen gelassen. Leider habe ich dann mit dem zweiten frischen Hinterreifen in der ersten Runde eine Gelbphase erwischt. In der zweiten Runde bin ich dann in der fünften Kurve runtergefallen. Ja, ich habe nie alle Sektoren richtig optimal zusammengebracht. Aber jetzt stehe ich innen in der zweiten Reihe. Das sollte morgen ‘alright’ sein.»

Fürchtete Jack, er würde wieder eine Strafe bekommen wie letzten Samstag in Sachsen? «Ich hoffe, dass ich keinen Penalty einfange. Ich habe nichts falsch gemacht. Ich bin nach dem Crash aus dem Kiesbett zurück auf die Fahrbahn und gleich links rübergefahren. Ich habe geschaut, dass ich niemandem in die Quere komme. Aber Viñales kam angebraust, dagegen konnte ich nicht viel tun. Die Piste ist schmal, er kam auf der Ideallinie angerauscht. Ich habe mich beim ihm entschuldigt, aber ich hätte mich nicht anders verhalten können.»

Aber Millers Hoffnung erfüllte sich nicht. Da er beim Rausfahren aus der Kurve 5 auf der Ideallinie zu langsam fuhr und Viñales behinderte und obendrein zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen auffällig wurde, bekam er für die Motul TT Assen wieder einen Long-Lap-Penalty aufgebrummt. 

«Der Rest war heute in Ordnung», ergänzte der Ducati-Lenovo-Werksfahrer. «Das FP4 war wirklich nett. Ich habe einen guten Rhythmus gefunden. Pecco hat den harten Hinterreifen genommen, ich habe den Soft genommen vom FP3; er hatte schon fünf Runden hinter sich. Dadurch habe ich viel Vertrauen für das Rennen bekommen.»

Welche Rennreifen wird Miller im Rennen montieren lassen? «Nicht den Medium. Das ist die klarste Antwort. Ich nehme den Hard und den Soft. Alle Kollegen, die den Medium probiert haben, waren nicht übertrieben zufrieden damit. Der Grip ist nicht umwerfend, der ‘drop’ ist nicht dramatisch. Ich habe den Soft hinten probiert, er funktioniert gut. Wir werden jetzt die Reifen zerschneiden und uns die Details anschauen. Pecco hat das FP1 mit einem brandneuen Hard-Hinterreifen begonnen. Insgesamt bin ich happy mit meiner Performance hier. Auf jeden Fall besser als hier in Assen vor zwölf Monaten.»

MotoGP-Ergebnis, Assen, Q2 (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 1:31,504 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:31,620 min, + 0,116 sec
3. Martin, Ducati, 1:31,708, + 0,204
4. Bezzecchi, Ducati, 1:31,796, + 0,292
5. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,868, + 0,364
6. Miller, Ducati, 1:32,124, + 0,620
7. Zarco, Ducati, 1:32,175, + 0,671
8. Oliveira, KTM, 1:32,272, + 0,768
9. Rins, Suzuki, 1:32,307, + 0,803
10. Brad Binder, KTM, 1:32,367, + 0,863
11. Viñales, Aprilia, 1:32,424, + 0,920
12. Nakagami, Honda, 1:32,967, + 1,463

Die weitere Startaufstellung:
13. Marini, Ducati, 1:32,787 min
14. Mir, Suzuki, 1:32,898
15. Di Giannantonio, Ducati, 1:32,912
16. Bastianini, Ducati, 1:33,005
17. Dovizioso, Yamaha, 1:33,009
18. Bradl, Honda, 1:33,029
19. Gardner, KTM, 1:33,093
20. Morbidelli, Yamaha, 1:33,096
21. Alex Márquez, Honda, 1:33,113
22. Savadori, Aprilia, 1:33,467
23. Fernandez, KTM, 1:33,652
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,998

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