Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Mehr als 104.000 Zuschauer sahen Bagnaias Assen-Sieg

Von Tim Althof
Am vergangenen Wochenende gastierte die Motorrad-Weltmeisterschaft in den Niederlanden. Auf dem TT-Circuit in Assen lieferte die MotoGP den Zuschauern eine erstklassige Show. Assen bleibt einzigartig.

Francesco Bagnaia jubelte am Sonntag nach 26 Runden in Assen. Der Ducati-Werksfahrer sorgte mit seiner eindrucksvollen Fahrt zum dritten Saisonsieg für Jubel bei den Fans auf den Rängen. Die 91. Dutch-TT war erneut ein voller Erfolg, denn insgesamt pilgerten 104.244 Zuschauer zum legendären TT Circuit in Drenthe.

Erstmals wurde 1925 ein Rennen in Assen ausgetragen. Damals fuhren die Piloten noch auf öffentlichen Straßen durch die Ortschaften Borger, Schoonloo und Rolde – östlich der heutigen Rennstrecke. Die Piste erstreckzte sich damals über 28,4 km. Erster 500-ccm-Sieger auf dem langen Kurs war am 11. Juli Piet van Wijngaarden auf seiner Norton.

Das erste Rennen in Assen wurde 1925 auf öffentlichen Straßen ausgetragen. Die Strecke verlief durch die Ortschaften Borger, Schoonloo und Grolloo über eine Länge von 28,4 km. Sieger war Piet van Wijngaarden auf einer 500-ccm-Norton mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 91,4 km/h.

1926 führte der Streckenverlauf durch de Haar, Barteldbocht, Oude Tol, Hooghalen und Laaghalerveen. Für den Rundenrekord auf dieser Strecke sorgte der Brite Geoff Duke (Gilera) mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 169,7 km/h im Jahr 1954.

Bereits ein Jahr später fand der GP der Niederlande ein neues Zuhause. Auf dem Gelände des heutigen TT-Circuits wurde eine 16,5 km lange Strecke gebaut, die als Austragungsort für die Rennen bis 1954 diente. 

1955 löste eine permanente Rennstrecke mit 7,705 km den alten Straßenkurs ab. 2006 wurde die Streckenlänge durch den Wegfall der Nordkurve auf 4,555 km reduziert. Die längste Gerade misst laut Dorna 487 Meter, andere Angaben gehen von 970 Metern aus. Die Kurven auf dem TT-Circuit sind meist leicht überhöht; dadurch rinnt das Regenwasser schneller ab. 

In den folgenden Jahren wurde der Kurs immer wieder umgebaut und verkürzt. Ab 1984 erstreckte sich der GP-Kurs über 6,1 km, ab 1990 nur noch über 6,0 km, und im August 1989 wurde die Fahrbahn von 7 auf 10 Meter verbreitert, bei Start/Ziel sogar auf 14 Meter.

Ab 2006 fand die letzte gravierende Änderung statt, seither ist die aktuelle Piste noch knapp 4,5 km lang.

Seit 1949 ist Assen ununterbrochen ein Teil der Motorrad-Weltmeisterschaft – mit Ausnahme von 2020, als die Corona-Pandemie für eine Absage des Rennens sorgte.

Aufgrund der Einzigartigkeit der Piste wird der TT-Circuit in Assen oft als «Cathedral of Speed» oder als «Mekka des Motorrad-GP-Sports» bezeichnet.

Am vergangenen Wochenende war die TT in Assen trotz teilweise schlechten Wetters (im FP1 am Freitag) ein voller Erfolg. Durch die Nähe zu Deutschland kommen auch sehr viele deutsche Fans zur großen Motorsport-Veranstaltung in die Niederlande.

Mit 23.500 Zuschauern am Freitag, 38.500 am Samstag und mehr als 104.000 Fans am Sonntag zählten die Organisatoren mehr als 166.000 Besucher über das gesamte MotoGP-Wochenende. Diese Zahl beinhaltet die verkauften Tickets inklusive Gäste- und Hospitality-Tickets. Die Zuschauerrekorde beim Traditionsevent stammen jedoch aus einem anderen Zeitalter.

1982 pilgerten über drei Tage 203.134 Menschen nach Assen, damals war die Strecke noch 8,4 km lang. 143.431 davon allein am Renntag (noch am Samstag) – gezählt wurden nur Fans, die auch Eintritt bezahlt hatten. Also keine Gäste und so weiter. Damals wurde Suzuki-500-ccm-Pilot Franco Uncini der große Sieger der Dutch-TT vor Kenny Roberts Senior und Barry Sheene. Der Zuschauerrekord am Sonntag wurde 1990 noch einmal überboten: 143.532 Menschen sahen damals am Renntag den spektakulären Sieg von Suzuki-Star Kevin Schwantz.

MotoGP-Ergebnis, Assen (26. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn. in 40:25,205 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,444 sec
3. Viñales, Aprilia, + 1,209
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,585
5. Brad Binder, KTM, + 2,721
6. Miller, Ducati, + 3,045
7. Martin, Ducati, + 4,340
8. Mir, Suzuki, + 8,185
9. Oliveira, KTM, + 8,325
10. Rins, Suzuki, + 8,596
11. Bastianini, Ducati, + 9,783
12. Nakagami, Honda, + 10,617
13. Zarco, Ducati, + 14,405
14. Di Giannantonio, Ducati, + 17,681
15. Alex Márquez, Honda, + 25,866
16. Dovizioso, Yamaha, + 29,711
17. Marini, Ducati, + 30,296
18. Bradl, Honda, + 32,225
19. Gardner, KTM, + 34,947
20. Savadori, Aprilia, + 35,798
– Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 15 Runden zurück
– Darryn Binder, Yamaha, 18 Runden zurück
– Morbidelli, Yamaha, 18 Runden zurück

MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.

Team-WM:
1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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