Brad Binder (KTM/8.): «Acosta ist bereit für MotoGP»
Die Red Bull-KTM-Asse durften sich auch am Freitag in Assen über die direkte Zulassung zu Q2 freuen. Dabei war es jedoch wieder einmal ein Hundertstel-Krimi – die Top-10 der MotoGP waren nur um eine halbe Sekunde getrennt.
Während Jack Miller auf Platz 3 der Tageswertung flitzte, zieht Brad Binder als Achter ohne viel Kopfweh in die entscheidende Quali-Session ein. «Gemessen daran, wie schwierig es am Freitagmorgen begonnen hat, bin ich sehr happy», freute sich Binder. «Die Jungs haben einen guten Job gemacht. Ich habe mich viel besser gefühlt als am Morgen. Viel mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.»
«In der Früh war unser Basis-Startpunkt beim Set-up nicht dort, wo er hätte sein sollen», stellte Binder fest, der in Sachseen am Sonntag auf Platz 3 stürzte. «Wir waren etwas zu hoch beim Leistungsniveau; ich konnte kaum das Gas aufdrehen, ohne dass das Heck ausgebrochen ist. Ich konnte das Bike auch nicht abbremsen ohne viele Wackler. Am Nachmittag haben es unsere Jungs geschafft, dass wir beim Bike wieder in ein normales Arbeitsfenster kamen. Im FP2 habe ich eine gute Zeit geschafft.»
«Somit wäre die Mission für den Freitag erfüllt. Mein Ziel für das Q2 wären die ersten beiden Startreihen, somit wäre es viel einfacher für das Rennen.»
Binder meinte zudem: «Der Belag ist auf vielen Stellen welliger geworden, auch in der Einlenkphase zu Kurve 6. Da konnte ich bei allen anderen Fahrern auch viele Wackler sehen.»
Binder begann am Nachmittag im Unterschied zu den meisten Kollegen mit dem Medium-Vorderreifen. „Es gibt keine großen Unterschiede zwischen dem K- und dem G-Compound. Wir hatten in der Früh viele Momente, in denen das Vorderrad eingeklappt ist, auch mit dem weicheren Reifen war das der Fall.»
Zu den sehr ähnlichen Reifen-Optionen meinte Binder: «Der Medium hat hier nicht so funktioniert, wie es bisher üblich war, das war bei den anderen Fahrern auch so. Der G-Compound macht aber im Prinzip die gleiche Arbeit. Wir hätten noch einen H-Compound-Reifen reinstecken können für den Nachmittag, haben es aber nicht getan.»
Und er erklärt: «Unser Bike ist jetzt auch um so viel anders, dass wir die Frontpartie nicht mehr krass überladen, daher können wir diesen Reifen verwenden. Für die Zeitattacke kann der weiche Reifen ohnehin ein wenig Extra-Spielraum bringen.»
Zur Lage von Red Bull Ajo-Moto2-Ass Pedro Acosta (19), der für einen MotoGP-Aufstieg auch den Hersteller wechseln könnte, sagt Binder auf Nachfrage: «Ich denke, er ist ein cleverer Typ. Sicher ist er für die MotoGP bereit. Was er auf dem Moto2-Bike macht, ist beeindruckend. Ich bin sicher, dass er auf einem MotoGP-Bike gut sein wird. Für mich ist er bereit für die MotoGP – warum nicht?»