Augusto Fernández zu LCR-Honda: Noch ein Märchen
Die MotoGP-Transfergerüchte treiben immer neue Blüten. In Spanien wurde jetzt berichtet, die Pierer Mobility AG habe einen Ausweg aus dem Dilemma mit den drei Kandidaten für die zwei GASGAS-Tech3-Plätze gefunden und werde Moto2-Weltmeister Augusto Fernández ins LCR-Team von Lucio Cecchinello transferieren. Dort herrscht bekanntlich Fahrermangel, weil Texas-GP-Sieger Alex Rins nach dieser Saison ins Yamaha Factory Team wechselt.
Die Pierer-Gruppe wird – wie berichtet – das Red Bull KTM Factory Team 2024 wie geplant mit Brad Binder und Jack Miller besetzen. Für das GASGAS-Team stehen vorläufig drei Anwärter unter Vertrag: Pol Espargaró, Augusto Fernández und der erst 19-jährige Moto2-WM-Zweite Pedro Acosta.
Spanische Medien meldeten jetzt, KTM werde einen Platz bei LCR für den GASGAS-Fahrer kaufen und alles bezahlen. Doch LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello betonte gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich habe für 2024 einen Vertrag mit HRC und werde ihn respektieren.»
LCR tritt in der MotoGP-Klasse seit 2006 mit Honda-Material an. Nur das Pramac-Team ist noch firmentreuer – die Italiener kooperieren seit 2005 mit Ducati.
Doch wie so manche Berichte in Zusammenhang mit den Plänen der Pierer Mobility können auch diese Neuigkeiten nur als Fake News bezeichnet werden. «Wir werden Augusto Fernández definitiv nicht zu LCR schicken», erklärte Pierer-Mobility-Vorstand Ing. Hubert Trunkenpolz heute gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir werden bis zum Grand Prix in zweieinhalb Wochen auf dem Red Bull Ring hoffentlich eine Lösung haben.»
Da sich bisher keine zusätzlichen Slots für die Pierer-Gruppe abzeichnen, wird sich Pol Espargaró eventuell in die Rolle des Test- und Ersatzfahrers zurückziehen und für die neue Generation mit Fernández und Acosta Platz machen müssen. Der 32-jährige Spanier hat so eine Möglichkeit bei seinem Besuch in Assen nicht ausgeschlossen.
Augusto Fernández wurde heute in Silverstone gefragt, ob für nächstes Jahr inzwischen Klarheit herrsche. Darauf antwortete er: «Nicht wirklich. Ich hoffe, dass ich bald die Antwort auf alles haben werde. Aber nein, im Moment ist es noch nicht der Fall. Ich bin in derselben Situation wie vor dem Sommer, ich weiß nichts, es ist nichts bestätigt. Nur die Chefs wissen es – oder vielleicht nicht einmal sie. Ich konzentriere mich auf meine Sache und versuche, auf der Strecke zu performen, dann werden sie entscheiden.»