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Luca Marini: «Schnellste Lösung? Holeshot-Device weg»

Von Nora Lantschner
Luca Marini äußerte sich vor seinem Comeback in Mandalika über seine körperliche Verfassung, das Vorhaben von Marco Bezzecchi, die Problematik mit den Startunfällen und den künftigen Ducati-Kollegen Marc Márquez.

Am 23. September erlitt Luca Marini in Indien einen Bruch des linken Schlüsselbeins und steht nun in Indonesien gut zweieinhalb Wochen nach der OP vor seinem Comeback. Den obligatorischen Fitness-Check bei den Rennärzten bestand er am Donnerstag. «Ich bin sicher nicht bei 100 Prozent, aber meine Verfassung ist okay», schilderte er seine Situation. «Ich bin neugierig zu sehen, welches Gefühl ich auf dem Motorrad haben werde. In meinem normalen Leben ist es okay.»

Sein Mooney-VR46-Teamkollege Marco Bezzecchi musste sich nach einem Trainingsunfall erst am Sonntag einem Eingriff am rechten Schlüsselbein unterziehen. Dennoch trat er am Mittwoch noch die Reise nach Indonesien an, eintreffen wird er am Mandalika International Street Circuit allerdings erst am Freitagmorgen.

Obwohl die Verletzung sehr ähnlich ist, hielt Marini bei der Frage nach dem geplanten Blitz-Comeback von «Bez» fest: «Es ist schwierig zu vergleichen, jeder hat ein anderes Gefühl und es hängt davon ab, wie viel du riskieren willst. Ich wusste, dass ich mehr Zeit vor meiner Rückkehr auf das Bike haben würde. In Absprache mit den Ärzten haben wir entschieden, dass wir uns die Zeit nehmen, damit ich mich gut erholen kann und für diese Rennen hoffentlich keine Probleme habe. Auch jetzt ist die Fraktur noch nicht gut konsolidiert, ich habe aber die Platte zur Unterstützung des Knochens. Das Gute ist, dass meine Narbe gut aussieht und kein Risiko bezüglich einer Infektion besteht. Das ist aus meiner Sicht eines der wichtigsten Dinge. Von der Knochenbildung her macht es keinen großen Unterschied, ob du nach einer, zwei oder drei Wochen zurückkommst. Man müsste dann schon mindestens sechs Wochen warten.»

Marini verletzte sich bei einer von ihm verursachten Kollision in der ersten Kurve des Sprints auf dem Buddh International Circuit, als er ausgerechnet in das Heck seines Teamkollegen gedonnert war. Für seine «unverantwortliche Fahrweise» bekam der Moto2-Vizeweltmeister von 2020 von den FIM MotoGP Stewards einen Long-Lap-Penalty aufgebrummt, den er in seinem ersten GP-Rennen über die volle Distanz verbüßen muss (also aller Voraussicht nach an diesem Sonntag).

Startunfälle waren in dieser Saison bereits auffällig viele zu beobachten, ebenfalls bedenklich lang ist die Verletztenliste mit 40 Prozent der MotoGP-Stammpiloten, die 2023 bereits ein oder mehrere Rennen verpassten.

Eine Ursache für die gefährlichen Situationen gerade in Kurve 1 sehen aufmerksame Beobachter unter anderem in den Startvorrichtungen, die durch hartes Bremsen vor der ersten Kurve wieder deaktiviert werden müssen. «Um ehrlich zu sein, ich denke nicht viel darüber nach, weil die Situation jetzt so ist und wir in dieser Saison nicht viel machen können, um diese Sache zu lösen», meinte Marini dazu. «Vielleicht können wir uns alle gemeinsam unterhalten und versuchen, eine Lösung für nächstes Jahr zu finden. Denn es ist ja im Interesse von allen, ein gut gefülltes Feld zu haben, in dem alle Fahrer alle Rennen bestreiten. Wir sind ja Teil der Show, wir sorgen für die Show und sind somit der Schlüssel für den Sport. Wir müssen meiner Meinung nach für die Zukunft eine bessere Lösung finden.»

Wo würde Marini ansetzen? «Es ist schwierig, eine Sache zu nennen», grübelte der 26-jährige Italiener. «Es hängt auch von der Situation ab, von den Kurven und der Positionierung der Startaufstellung. Es ist nie gleich. Aber klar, eine einfache Sache wäre, vielleicht das Holeshot-Device rauszunehmen. Da haben jetzt alle Motorräder mehr oder weniger dieselbe Performance erreicht. Das ermöglicht dem Fahrer, jedes Mal sehr gut zu starten. Es ist jetzt schwierig, den Unterschied zu machen oder schlecht zu starten. Und vor allem in den Kurven, in denen man nicht so stark bremst, ist es ein bisschen schwierig. Denn du musst hart bremsen, damit sich die Startvorrichtung wieder deaktiviert. In Japan zum Beispiel haben wir gesehen, dass viele Fahrer ein Manöver machen, das nicht natürlich ist. Du möchtest eigentlich in die Kurve rollen, um deine Linie zu fahren, musst jetzt aber auf diese Weise bremsen, was den Fahrer hinter dir vielleicht in eine andere Lage bringen kann, was wiederum Probleme verursachen kann.»

Daher könnte das Entfernen Startvorrichtung die einfachste und schnellste Lösung sein, bekräftigte Marini.

Seit dem heutigen Donnerstag ist offiziell, dass mit Marc Márquez 2024 ein sechsfacher MotoGP-Champion zum Ducati-Markenkollegen wird. «Das ist aus meiner Sicht großartig», sagte der Bruder von Valentino Rossi. «Ich glaube, für uns alle wird es eine gute Gelegenheit, seine Daten zu sehen und zu versuchen, etwas zu finden, damit wir uns verbessern können.»

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