Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Aleix Espargaro (9.): Morbidelli hat’s versaut!

Von Thomas Kuttruf
Vorher – nachher. Lange lag Espargaro vor Morbidelli und Binder, im Ziel dann dahinter

Vorher – nachher. Lange lag Espargaro vor Morbidelli und Binder, im Ziel dann dahinter

Trotz guter Ausgangslage – Aleix Espargaro hatte sich den 6. Startplatz erkämpft – ging es für den Aprilia-Werksfahrer beim französischen MotoGP-Rennen rückwärts. Als Neunter im Ziel ließ der Spanier erstmal Dampf ab.

Der dienstälteste MotoGP-Stammfahrer erreichte das Ziel in Le Mans nach 27 aufreibenden Runden nur 11 Sekunden hinter Sieger Jorge Martin, kam damit aber trotzdem nicht über einen 9. Platz hinaus. Der Katalane war aus der zweiten Reihe (6.) losgestartet und befand sich während des gesamten Laufes in voller Action.


Zunächst entging der Aprilia-Pilot nur knapp einem Anschlag von Pedro Acosta. Der gecrashte Jungstar verfehlte den Altmeister nur im Millimeter. Ärger gab es dann mit Ducati-Werkspilot Enea Bastianini. Mit einem nicht gelungenen Timing schickte der Italiener sich von der Linie und Espargaro in den Notauslauf. Zwar kassierte «La Bestia» eine Strafe, doch lediglich wegen Abkürzens. Vorfall Nummer drei dann in der letzten Runde: Franky Morbidelli drückte sich so rustikal an der #41 vorbei, dass die Aprilia aufmachen musste und wieder etlichen Sekunden liegen ließe. Nicht nur der Pramac-Pilot, auch KTM-Star Binder waren damit im Finale vorne.

Folglich ließ Espargaro seinem Unmut freien Lauf: «Was für ein sonderbares Rennen, es war von vorne bis hinten unruhig. Zunächst die Aktion Enea. Er hat sich einfach komplett vertan. Hätte ich in dem Moment nicht komplett aufgerichtet, dann wäre das in einem Riesen-Crash geendet. Was ich auch nicht nachvollziehen kann, dass Enea dann die Strafe nicht für das Manöver selbst bekommt, sondern für das Abkürzen. Ich checke das nicht!»

Für den Rennverlauf spielte die Schlussattacke des Ducati-Piloten Morbidelli eine größere Rolle. Aleix Espargaro: «Auch die Aktion von Morbidelli am Schluss war nicht in Ordnung für mich. Fakt ist, wenn ich auch nicht komplett aufgemacht und weit gegangen wäre – Crash. Für die Rennleitung scheint es nur zu zählen, wenn es wirklich einen Sturz gibt. Dass es auch hier keine Strafe gegeben hat, zeigt das. Franky hat sich nach dem Zielstrich entschuldigt, aber es ändert nichts daran, dass die Aktion mein Rennen versaut hat.»

Der 34-Jährige abschließend: «Es ist ärgerlich, denn Top-5 hätte heute meiner Pace entsprochen. Zwar war ich nicht mehr so stark wie am Samstag, aber ich habe mich auf Augenhöhe mit Maverick (5.) gesehen.»

Für den 8. der Gesamtwertung steht in knapp zwei Wochen der Höhepunkt der Saison auf dem Plan. Fußläufig von der GP-Piste in Montmelo beheimatet, wird der Routinier wieder Espargaro-Festspiele inszenieren. Auch aus sportlicher Sicht ist Barcelona die Top-Adresse für Aprilia. 2023 feierte das Duo Espargaro-Vinales einen historischen Doppelsieg mit ihren RS-GP. Als sicher gilt auch, Barcelona wird die Entscheidung über die berufliche Zukunft von Aleix Espargaro bringen.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Le Mans/F (12. Mai):
1. Jorge Martín (E), Ducati, 27 Runden in 41:23,709 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +0,446 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,585
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +2,206
5. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,053
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +9,480
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,868
8. Brad Binder (ZA), KTM, +10,353
9. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +11,392
10. Alex Márquez (E), Ducati, +13,442
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +24,201
12. Johann Zarco (F), Honda, +26,809
13. Augusto Fernández (E), KTM, +27,426
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,026
15. Alex Rins (E), Yamaha, +30,936
16. Luca Marini (I), Honda, +40,000
– Jack Miller (AUS), KTM, 11 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 11 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 13 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 24 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 25 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Le Mans/F (11. Mai):
1. Jorge Martín (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,694 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +2,280 sec
3. Maverick Viñales (E), Aprilia, +4,174
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,798
5. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +7,698
6. Pedro Acosta (E), KTM, +9,185
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,190
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,516
9. Raúl Fernández (E), Aprilia, +12,257
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,699
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,492
12. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,578
13. Johann Zarco (F), Honda, +16,439
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,816
15. Brad Binder (ZA), KTM, +16,969
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +19,123
17. Augusto Fernández (E), KTM, +23,618
18. Luca Marini (I), Honda, +27,854
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 4 Runden zurück
– Alex Rins (E), Yamaha, 7 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 10 Runden zurück

WM-Stand nach 10 von 42 Rennen:
1. Martin, 129 Punkte. 2. Bagnaia 91. 3. Marc Marquez 89. 4. Bastianini 89. 5. Viñales 81. 6. Acosta 73. 7. Binder 67. 8. Aleix Espargaró 51. 9. Di Giannantonio 47. 10. Bezzecchi 36. 11. Alex Márquez 33. 12. Quartararo 25. 13. Miller 24. 14. Oliveira 23. 15. R. Fernández 18. 16. Morbidelli 15. 17. Mir 12. 18. A. Fernández 13. 19. Zarco 9. 20. Rins 7. 21. Pedrosa 7. 22. Nakagami 6. 23. Marini 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 170 Punkte. 2. KTM 107. 3. Aprilia 100. 4. Yamaha 28. 5. Honda 17.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 180 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 144. 3. Aprilia Racing 132. 4. Gresini Racing 122. 5. Red Bull KTM Factory Racing 91. 6. Red Bull GASGAS Tech3 86. 7. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 83. 8. Trackhouse Racing 41. 9. Monster Energy Yamaha 32. 10. LCR Honda 15. 11. Repsol Honda Team 12.

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