Nakamoto hat mich aufgemuntert

Kolumne von Stefan Bradl
Nach Platz 5 im Quali war ich zufrieden

Nach Platz 5 im Quali war ich zufrieden

Auch wenn das Rennergebnis das nicht widerspiegelt: Wir haben in Le Mans wieder unsere Richtung gefunden.

Ich habe Le Mans mit etwas gemischten Gefühlen verlassen. Einerseits waren wir im Training und im Warm-up bei allen Bedingungen schnell, im Trockenen, im Nassen und bei gemischten Verhältnissen, der fünf Startplatz war gut, aber der Sturz im Rennen hat mir die Aussicht auf einen Platz unter den ersten fünf oder sechs vermasselt. Ich bin wegen des beschlagenen Helmvisiers auf die weisse Linie gekommen und ausgerutscht. Zum Glück konnte ich den Motor wieder in Gang bringen und noch sechs Punkte retten. Trotzdem: Der zehnte Platz ist die schlechteste Zielankunft, seit ich MotoGP fahre.

Aber wir lassen den Kopf nicht hängen. Kurz nach dem Rennen in Le Mans hat mich HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto bei einem Meeting aufgemuntert. Er hat gesagt, ich solle mir keinen Druck machen, HRC stehe hinter mir, der Support werde weiterhin sehr gut sein.

Auch Crew-Chief «Beefy» Bourguignon hat mir am Sonntagabend in Le Mans noch in einem SMS geschrieben, dass er mit meiner Performance sehr zufrieden war. In Mugello werden wir unser Glück aufs Neue versuchen. Ein wichtiges Rennen für unseren italienischen Teamchef Lucio Cecchinello.

Klar, die WM-Position – Rang 11 – entspricht nicht gerade unseren Erwartungen. Aber mit Mugello und Barcelona kommen jetzt zwei Pisten, auf denen ich mir einiges ausrechne. In Italien habe ich 2012 den dritten Platz gegen Dovizioso nur knapp verpasst.

An unserer Zielsetzung hat sich nichts geändert. Wir wollen in den Trainings und in den Rennen unter den ersten fünf oder sechs mitfahren.

Nach dem Jerez-GP haben wir am Motorrad und an der Elektronik einiges verändert, ausserdem gab es die schlimmen Vorderreifen-Probleme nicht, deshalb sahen wir in Frankreich vom ersten Training an besser aus. Mit den neuen Vier-Kolben-Bremszangen von Nissin habe ich mich auch viel wohler gefühlt.

Ich bin übrigens mit meinen Schulfreunden Manuel und Daniel in meinem Honda CRV-Dienstauto nach Le Mans gefahren, ziemlich genau 1000 km von Zahling. Eigentlich wären wir am Mittwoch vor dem Rennen um Mitternacht dort eingetroffen, aber wir haben dann in Paris einen kleinen Umweg zum Eiffelturm gemacht, Fotos geschossen und die Fahrt dann fortgesetzt. Dann war es halt 2 Uhr früh, als wir eingetroffen sind.

Am Montagvormittag sind wir dann noch einmal hingefahren und wollten mit dem Lift hinauf. Der Andrang war gewaltig; sieben Millionen Menschen besichtigen dieses 324 Meter hohe Bauwerk jedes Jahr! Wir hätten zu lange warten müssen, also haben wir uns nur von unten die Köpfe verrenkt. Das Wetter war wieder trostlos.

Nach Barcelona geht es Schlag auf Schlag
Jetzt stehen ein paar abwechslungsreiche Wochen bevor. Am Montagabend nach dem Mugello-GP werde ich in Salzburg im Hangar-7 gemeinsam mit Dani Pedrosa und Marc Márquez bei der Talksendung bei Servus-TV zu Gast sein.

Nach dem Barcelona-GP lassen wir dort den Montag-Test aus, dafür fahren wir Dienstag und Mittwoch mit HRC in Aragón. Dann geht es zum Assen-GP und dort gleich weiter nach Argentinien und zum Sachsenring, danach folgt am Wochenende darauf bereits Laguna Seca. Wir sind also sechs Wochen fast nonstop unterwegs. Zwei Mechanikern, die kleine Kinder haben, wird deshalb die Reise nach Argentinien erspart.

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat mir in Le Mans erklärt, wie wichtig es ist, dass sich ein paar Topfahrer auf der neuen Piste in Las Termas blicken lassen. Also machen wir diesen Trip mit, auch wenn der Test nicht sehr aufschlussreich sein wird, weil der WM-lauf nächstes Jahr im April bei viel kühleren Temperaturen stattfinden wird als der Test in der ersten Juli-Woche.


 

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