Heidolf: «Ein Wochenende zum Abhaken»
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Am Sachsenring hatte sich der junge Schweizer Bastien Chesaux mit Platz 15 seinen ersten WM-Punkte geholt. Eine Woche später, beim letzten Grand Prix in Donington/Grossbritannien, gab es für Chesaux und das Racing Team Germany keinen Grund zum Feiern. Chesaux, vom 23. Platz aus gestartet, fühlte sich weder mit Regenreifen noch mit Slicks wohl und kam mit zwei Runden Rückstand nur auf dem 22. und vorletzten Platz ins Ziel.
Honda-Pilot Chesaux war wie fast alle Fahrer mit Regenreifen ins Rennen gestartet, hatte aber auf der langsam abtrocknenden Strecke grosse Schwierigkeiten, Grip zu finden und auf dem Motorrad sitzen zu bleiben. Nach acht Runden kam der Schweizer an die Box und liess Slickreifen aufziehen. «Ich kam mir vor wie ein Schaukelpferd», sagte Chesaux später über die erste Phase des Rennens. Doch mit diesem Phänomen hatten alle Fahrer zu kämpfen, als die Regenreifen auf der immer trockeneren Strecke überhitzten. Mit den Slicks war Chesaux zwar deutlich schneller, aber einige der Topleute waren mit ihren abgefahrenen Regenreifen fast gleich schnell, zum Teil sogar einen Zacken flinker unterwegs.
Teamchef Dirk Heidolf war genauso unzufrieden wie Chesaux selbst: «Nach dem Rennen sah man Bastien an, wie unzufrieden er mit sich selbst war», sagte der Deutsche enttäuscht. «Er musste sich auch Kritik gefallen lassen, denn es ist inakzeptabel, dass man auf trockener Piste mit Slicks nicht schneller fährt als die Konkurrenz mit Regenreifen. Wenn man von einem Tag zum Vergessen reden kann, dann war das heute einer davon. Das Wichtige ist jetzt, während der Sommerpause die Akkus neu aufzuladen und dann von vorne zu beginnen.»