Qualität statt Quantität
Spies (11), Hayden (69), Rossi: Aussergewöhnliches Talent
Viel Zeit ist verstrichen seit der Aera Lawson/Schwantz/Rainey in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals waren zwar die Startreihen der Königsklasse voll, aber es waren auch deutlich weniger Fahrer von aussergewöhnlichem Niveau im Feld.
Heute sind es vier «Ausserirdische», die die MotoGP-Siege untereinander ausmachen: Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Casey Stoner und Dani Pedrosa.
Doch Andrea Dovizioso pocht immer stärker an die Tür zum MotoGP-Olymp. Auch Ben Spies wartet ernsthaft und geduldig auf Einlass. Nicky Hayden bleibt hartnäckig am Ball und wird immer schneller. Genauso wie Rookie Marco Simoncelli, dessen Fortschritte unübersehbar sind. Und Àlvaro Bautista holt in jüngster Zeit erstaunlich viel aus der Suzuki GSV-R 800 heraus.
Es scheint paradox. Jetzt, wo die MotoGP-WM am schwächsten zu sein scheint, steht sie gleichzeitig in voller Blüte. Und im kommenden Jahr könnte es sogar noch interessanter werden.
Die MotoGP-WM steht im harten Kontrast zur überfüllten Moto2-Klasse mit ihren nie enden wollenden, kaum überschaubaren Ringkämpfen in sämtlichen Regionen.
2010 bietet die MotoGP-WM quantitativ wenig, qualitativ dafür umso mehr.