Benzinlimit: Bis zum letzten Tropfen
Benzinlimit: Nachteil für die Show?
Das Benzinlimit von 21 Litern sollte in der MotoGP-Klasse zueffizienteren Triebwerken führen. Doch auf manchen Strecken scheintdiese Verbrauchsbegrenzung nur durch Reduktion der Beschleunigungskrafteinhaltbar zu sein. Die Rennstrecke von Misano ist ein wahrerBenzinschlucker, denn auf zahlreiche enge Kurven folgen Geraden, dievolle Beschleunigung verlangen.
Es ist schon ironisch, wenn Repsol-Honda-Pilot Andrea Dovizioso sich imSchlusssprint des Rennens in Misano dank fehlender Beschleunigung nichtgegen den nicht besonders aerodynamischen Marco Simoncelli durchsetzenkann. Schuld an der Trägheit der Repsol-Honda soll das Treibstofflimitvon 21 Litern gewesen sein.
Honda-Pilot Andrea Dovizioso erklärte, dass das Benzinlimit denDreikampf mit Simoncelli und Spies stark beeinflusste. «Wir mussten dieAntriebskraft aufgrund des Verbrauchs deutlich zurückschrauben. Dasbremste uns das ganze Wochenende, und nach dem Warm-up erhielt ich dieNachricht, dass wir noch weiter reduzieren müssen. Ich wusste, dass esso unmöglich sein würde, um einen Platz auf dem Podium zu kämpfen. Eswar noch nie zuvor der Fall, dass ich nicht in der Lage war, mich inSachen Beschleunigung mit Simoncelli zu messen», berichtete derItaliener.
Aus den Reihen von Honda kritisiert auch Casey Stoner dasTreibstofflimit: «Drei oder vier Liter mehr würden einen grossenUnterschied machen.»
Neben all den guten Gründen, ein Benzinlimit einzuführen und somitRennmotoren im Interesse aller effizienter zu gestalten, muss man sichjedoch die Frage stellen, ob eine erstklassige Rennsportkategoriewirklich den richtigen Ort für einen Verbrauchsvergleich darstellt.