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Werlte: 200.000 Liter Wasser abgepumpt

Von Jan Sievers
Über Nacht hatte es geschüttet

Über Nacht hatte es geschüttet

Weil der MSC Werlte den Kopf nicht in den Schlamm steckte, konnte das EM-Doppel überhaupt erst durchgezogen werden.

In der Woche vor dem Halbfinale zur Grasbahn-Europameisterschaft, sowie dem Finale der besten Gespanne Europas, überrollte Deutschland eine Hitzewelle. Die Natur-Sandbahn wurde daher die ganze Woche bewässert, um die Staubentwicklung am Samstagabend in Grenzen halten zu können. Beim Empfang am Vorabend, sassen die Beteiligten noch bis um Mitternacht bei T-Shirt-Wetter zusammen.

Für Rennleiter Josef Hukelmann war die Nacht dann aber bereits um 5.45 Uhr zu Ende. «Ich wurde aus dem Bett geklingelt, weil die Bahn komplett unter Wasser stand», sagte «Huki».

Seit 3.30 Uhr schüttete es für vier Stunden, sodass die Bahn einem Wasserbassin glich. Als der Regen gegen halb 9 aufhörte, wurden vier Saugwagen besorgt, mit denen die 50 Helfer insgesamt 200.000 Liter Wasser abpumpten.

Mehrere Wetterstationen wurden kontaktiert um den Schlachtplan für den Tag festzulegen. Alle meldeten, dass zwischen 14 und 24 Uhr Trockenheit vorhergesagt sei und somit kein weiteres Nass von oben zu befürchten sei. Hukelmann: «Wir sind absolut positiv an die Sache rangegangen und alle haben ordentlich angepackt, um das Wasser weg zu bekommen. Das Training wurde abgeändert, aber pünktlich um 14.30 Uhr gestartet. Von allen Fahrern kam ein grosses Lob an die ganzen Helfer, weil die Bahn wieder in einem Topzustand war.»

Bis auf zwei Rennunfälle lief das Rennen dann bis vier Läufe vor Schluss reibungslos - auf der Gegengerade fiel dann jedoch plötzlich das temporäre Flutlicht aus. Das 140-kvA-Stromaggregat, das von einem V12-Deutz-Motor angetrieben wurde, hatte Luft gezogen, wodurch die Drehzahl abfiel. Da die Gasstrahler nicht mehr genügend Saft bekamen, gingen sie aus und brauchten 15 Minuten, bevor sie wieder hochgefahren werden konnten. Die Startgeraden hingegen wird mit Stadtstrom betrieben, wodurch zumindest diese Lampen weiter leuchteten.

Daher entschloss man sich, das A-Finale der Gespanne vorzuziehen, um bei einem weiteren Ausfall nicht im Dunkeln ohne Ergebnis dazustehen.

Bei den Solos hatte man weniger Sorgen, der Ausgang des noch ausstehenden A-Finales war nur für die Platzierungen entscheidend, jedoch nicht dafür, wer sich für das EM-Finale qualifiziert.

Nachdem die Lichtanlage auf der Gegengerade ein zweites Mal ausgefallen war, wurde das Rennen abgebrochen und auf das Solo-A-Finale sowie den Handicaplauf verzichtet.

«Wir möchten uns für den Ausfall der Lichtanlage entschuldigen, was jedoch leider höhere Gewalt war», richtet sich Hukelmann an die Zuschauer. «Ein grosses Dankeschön an die Fans, welche die Ruhe bewahrt haben und grosses Verständnis zeigten. In der Woche vor dem Rennen lief das Flutlicht bei einem 5-stündigen Dauertest einwandfrei. Dass es am Rennabend dann zu dem Malheur kam, hat uns viel Nerven gekostet. Freundlicherweise hat sich die Firma Storm direkt im Anschluss bereit erklärt, das Aggregat general zu überholen, damit ähnliche Probleme nicht mehr auftreten können.»

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