Warum Michael Rinaldi (Ducati) plötzlich so stark ist

Von Kay Hettich
Seit seinem Aufstieg in die Superbike-WM blieb Michael Rinaldi lange Zeit etwas schuldig. Woher seine Leistungsexplosion mit Go Eleven Ducati wirklich kommt.

Michael Rinaldi wird seit vielen Jahren von Ducati unterstützt. 2017 gewann der Italiener im Junior-Werksteam die Superstock-1000-EM, in der folgenden Saison bestritt er im selben Umfeld die Europarennen der Superbike-WM. Seine erste volle Saison fuhr der 24-Jährige in der Superbike-WM 2019 mit Barni Ducati. Obwohl es Highlights wie Platz 4 in Jerez gab, war seine Performance schwankend und Zielankünfte außerhalb der Top-10 waren die Regel.

In der Superbike-WM 2020 pilotiert Rinaldi im Go Eleven Team eine 2019er Ducati Panigale V4R mit Öhlins-Federelementen und liefert seit dem Europaauftakt in Jerez konstant starke Ergebnisse ab. Als Fünfter in Portimão (Lauf 1) war er sogar bester Ducati-Pilot.

Top-6-Ergebnisse sind die neue Normalität des Go Eleven-Piloten.

«Das hoffe ich doch sehr», strahlt Rinaldi über beide Ohren, als er sich mit SPEEDWEEK.com zum Gespräch trifft. «Nach dem Lockdown habe ich eine andere Mentalität. Ich setze mich aufs Motorrad und genieße den Moment. Auch in der Startaufstellung bin ich entspannt und habe ein Lächeln im Gesicht – so war ich früher nie drauf. Das kommt von der angenehmen Atmosphäre in unserem Team, was vieles einfacher macht. Wenn man etwas am Motorrad ändert und es funktioniert nicht, was solls, dann probieren wir etwas anderes. Das ist der Grund, warum wir da stehen wo wir stehen.»

Rinaldi galt immer als Talent, konnte dies in der Top-Kategorie aber nur selten auf der Strecke zeigen. Der Italiener erlebte in den vergangenen Jahren nicht nur Zuspruch.

«Ich habe zwar immer an mich geglaubt, wenn es aber mal weniger gut läuft, ist es mitunter schwer, positiv zu bleiben», gab Rinaldi zu. «Ich habe eine Gruppe von Menschen, die immer hinter mir stehen. Aber wenn dann andere Personen beginnen laut an dir zu zweifeln, macht das etwas mit dir. Diese Saison hat sich glücklicherweise alles geändert – meine Einstellung, das Team. Ich bin den Menschen, die in jeder Situation an mich glaubten, sehr dankbar.»

«Wenn es mal nicht läuft, zerreißen sich viele gleich die Mäuler, weil sie die Situation gar nicht durchblicken», ergänzt der aus Rimini stammende Italiener. «Über die Vergangenheit denke ich gar nicht mehr nach. Ich bin glücklich, dass ich mein Bike fahren und Spaß haben kann – deshalb machen wir alle doch diesen Job. Go Eleven ist zum fünften Mal in Folge bestes Independent-Team geworden, und sie haben es sich verdient.»

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