«Den Schalter umlegen»

Von Gordon Ritchie
Nakano: «Noch hören die Techniker auf mich»

Nakano: «Noch hören die Techniker auf mich»

Die Superbike-WM ist für Shinya Nakano nur zweite Wahl. Inzwischen hat er aber Gefallen daran gefunden.

Wie waren deine ersten Eindrücke?
Der Level der Superbike-WM ist höher, als viele Leute glauben. Für mich geht es darum, die Szene kennen zu lernen. Dazu gehören Team, Umfeld und letztlich auch mein neues Arbeitsgerät.

Du hast immer gesagt, dass du nie Superbike-WM fahren möchtest. Jetzt bist du trotzdem hier. Was ist passiert?
Ich fuhr immer ein MotoGP-Bike, davor die 250er und die 125er. Das waren immer echte Rennmotorräder. Superbikes habe ich nicht gekannt. Ich wollte ja auch in der MotoGP-Klasse bleiben, mir wurde aber schnell klar, dass das nicht so einfach werden würde. Also habe ich mich der Realität gefügt. Gleichzeitig bekam ich das Angebot von Aprilia. Sie wissen, wie man Rennsport betreibt, haben viel Erfahrung und investieren in Entwicklungen. Ich glaube, das ist eine grosse Chance für mich. Meine Erfahrung mit Yamaha, Kawasaki und Honda wird helfen, das neue Motorrad zu entwickeln. So kann ich das Bike in die Richtung lenken, in die ich es gerne haben möchte. Das war der Grund, dass ich mich für Aprilia entschied.

Mit einem italienischen Teamkollegen in einem italienischen Team könnte es schwierig werden das Bike so zu entwickeln, wie du es haben möchtest.
Der Fahrstil von Max Biaggi und mir ist sehr ähnlich. Im Moment hören die Techniker darauf was ich ihnen sage. Wir haben beide die gleiche Statur, wiegen gleich viel und arbeiten in dieselbe Richtung. Die Aprilia ist sehr kompakt, was zu meiner Grösse passt.

Wo wirst du diese Saison wohnen?
Ich bin immer noch auf der Suche. Noch steht auch nicht fest, wann und wo genau wir testen werden. Wahrscheinlich werde ich mich in Italien niederlassen.

Du fährst seit vielen Jahren in Europa Rennen. Ist es für dich als Japaner immer noch schwierig, mit den Leuten und der Kultur hier klar zu kommen?
Das ist schwierig zu erklären. Um die Situation richtig zu verstehen, musst du Japaner sein! Selbst nach zehn Jahren kommen mir manche Dinge in Europa komisch vor. Wenn ich von Japan nach Europa komme, oder umgekehrt, muss ich immer einen Schalter umlegen und mich aufs Neue anpassen. Die Kulturen und die Mentalitäten sind völlig unterschiedlich. Europäische Leute sind offener und zwangloser. Sie versuchen zu tun, was sie wollen und ihr Leben zu geniessen. Ich versuche immer, mir die besten Eigenschaften anzueignen.

Welche Hobbys hast du?
Ich mag es, mit meiner Frau durch die Gegend zu fahren und ab und zu einen Shopping-Stopp einzulegen. Auch sehe ich gerne den Rest meiner Familie. In Europa bin ich aber oft alleine und vermisse meine Familie. Ich versuche deshalb umso mehr, den Rennsport zu geniessen – die Gefühle, die man auf der Strecke hat. Manchmal fühle ich mich deswegen aber auch sehr müde. Jedes Jahr versuche ich etwas Neues zu finden, das mich aufheitert und mich beschäftigt.

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