Ein durchwachsenes Wochenende
Eckart Rösinger und Andreas Kolloch
Die frühe Abfahrt am Mittwochnachmittag, ein lockerer Tag auf einem wunderschönen Campingplatz acht Kilometer von der Rennstrecke in Fisching waren Teil eines durchwachsenen Wochenendes. Den wohl einzigen wirklich sonnigen Nachmittag der Region genossen wir einschliesslich eines sehr erfrischenden Bades in einem Schwimmweiher. Abends dann mit Carlo getroffen und lecker Essen gewesen. Drei Mann in einem 911 Porsche von 1996, na ja, irgendwie ging es. Am Freitagmorgen fuhren wir entspannt und ausgeruht rüber zur Rennstrecke. Es standen dann noch einige administrative Arbeiten, sowie die Fahrerlagervorbereitung mit dem Veranstalter an.
Ab 18.00 Uhr wurde das Fahrerlager dann mit Teilnehmern «geflutet». Es galt den Platz der Trophy Teilnehmern gegen uneinsichtige «Oldtimer-Fahrer» zu verteidigen. Abends gab es ein sehr starkes Gewitter. Ein totaler Stromausfall an der Rennstrecke war dabei noch das kleinste Übel. Die Region in der Steiermark wird noch lange an den Folgen des Unwetters zu kämpfen haben. Es regnete sich ein, und sollte auch bis zum Samstagabend nicht mehr aufhören. Also wurden die Trainings im Nassen ausgetragen. In der ersten Sitzung lagen wir noch deutlich mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung vorne. Aber die Konkurrenz hat gelernt und auch in gute Regenreifen investiert. In der letzten Runde des Trainings schnappten uns die Österreicher Bachmaier/Bachmeier noch die Pole-Position weg. Aber was soll’s, man muss die Leistung anerkennen.
Am Start zum Supersprint konnten wir uns aus dem Gerangel in der ersten Kurve raushalten. Hinter Bachmaier/Bachmeier konnten wir dem Feld von insgesamt 29 Gespannen einteilen. In der zweiten Runde konnten wir uns nach Start und Ziel vorbeibremsen, auf der langen bergauf Geraden kam allerdings unmittelbar der Konter der Österreicher. Wir loteten alle Möglichkeiten eines erneuten Angriffs auf die Spitze aus, allerdings vergebens. Der Fehler des Führenden kam auch nicht, auf den wir gehofft haben. Mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten sicherten wir uns die Punkte für den zweiten Platz. Wir hatten zwar von der Elektronik unseres Motors eine Fehlermeldung, konnten dies aber durch einen Reset des Systems löschen.
Das Sprintrennen am Sonntagmorgen wurde bei trockenen Bedingungen gestartet. Natürlich wurden wir schnell auf den Geraden von den bis zu 60 PS stärkeren F1-Gespannen aufgeschnupft. An vierter Stelle liegend kam es am Ende der zweiten Runde zu einem totalen Stromausfall unseres Fahrzeuges. Mit dem noch vorhandenen Schwung rollten wir bis zu unserer Box. Ich hatte da so eine Ahnung, und als mir Andy die Überreste unseres gebrochenen Killschalters zeigte war mit klar: Sicherung! Schnell den Sitz runter, Sicherung gewechselt, und mit zwei Runden Rückstand wieder raus. Es ging darum, noch einige Runden im Trockenen zu fahren.
Die Fehlermeldung kam wieder. Wir «konservierten» den Fehler, den unser Motorenmann Ralf Unfried nach dem Rennen dann ausgelesen hat. Daraufhin wechselten wir den Temperaturfühler des Motors. Mit grossen Erwartungen gingen wir in das Hauptrennen. Mit einer Fehlermeldung geht das Motormanagment ins Notprogramm, um den Motor zu schützen. Da fehlen dann mal schnell 15 PS und 1500 Umdrehungen. Im Regen fiel das nicht so auf, doch im Trockenen hast du damit keine Chance.
Noch in der Einführungsrunde zum Hauptrennen leuchtete erneut die rote Lampe im Display auf. Notprogramm. Es wurde trotzdem sehr unterhaltsam. Wir gaben alles und waren in dem Kampf um den zweiten Platz involviert. Immerhin rangelten sechs Gespanne um diese Position. Letztendlich wurde es der siebte Platz und wir waren die Zweitbesten in der 600er-Wertung. Nicht schlecht fürs Notprogramm. Auch unsere Rundenzeit war deutlich unter denen des letzten Jahres. Jetzt geht es bis zum nächsten Wochenende auf einen Campingplatz nahe der Rennstrecke von Oschersleben. Dann werden der Kabelbaum und alle Steckverbindungen gründlich untersucht. Wir vermuten irgendwo einen Wassereintritt, der diese Falschmeldung provoziert. Wir arbeiten dran.