Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Polen: Erstes Finale gewinnt Landsberg

Von Jan Sievers
Kasprzak (vorne) war eine Klasse für sich

Kasprzak (vorne) war eine Klasse für sich

Einen heissen Schlagabtausch im eiskalten Edward-Jancarz-Stadion gab es beim Ekstraliga-Finale zwischen Landsberg (Gorzow) und Tarnau (Tarnow).

Ständig wechselte die Führung zwischen beiden Teams beim ersten Final-Aufeinandertreffen in der polnischen Liga. Erst mit dem 5:1-Sieg unter dem Jubel der fanatischen Fans im letzten Lauf des Tages konnten die Gastgeber den 5-Punkte-Vorsprung für die nächste Runde klarmachen. Landsberg gewann das Rennen mit 47:42.

Die Begegnung war extrem ausgeglichen und keines der Teams konnte sich im Rennverlauf absetzen. Es wurde gekämpft als es ginge es um die Weltmeisterschaft. Gas wegnehmen gab es nicht und jeder kleine Fehler wurde sofort knallhart bestraft.

Landsbergs grosses Problem an diesem Abend war Tomasz Gollob (3+1 Punkte). Der Ex-Weltmeister wirkte lustlos, unausgeschlafen und zu langsam für einen Kapitän. Dafür erledigten die drei neuen Grand-Prix-Fahrer Krzysztof Kasprzak (14), Niels-Kristian Iversen (12+1) und Matej Zagar (12+1) ihren Job umso besser. Kasprzak fuhr in einer eigenen Liga und auch Iversen überzeugte, weil er auch nach verlorenem Start immer wieder den Weg an einem Gegner vorbei fand. «Fünf Punkte Vorsprung sind nicht viel, aber eine gute Voraussetzung für das Rückmatch in Tarnau», sagte Niels-Kristian Iversen. «Als Team arbeiten wir gut zusammen und ich glaube, dass wir alles geben werden am Sonntag.»

Iversen hatte Glück, dass er im Duell mit Leon Madsen nicht disqualifiziert wurde. Mit beiden Rädern fuhr der Däne im Innenfeld, was Schiedsrichter Woiciech Grodzki übersah. «Ich meine, ich war noch auf der Bahn und mit dem Hinterrad auf der Linie», so Iversen. Der Mechaniker von Greg Hancock lieferte nach dem Rennen den Foto-Beweis, dass der nächstjährige GP-Fahrer mit beiden Rädern im Innenfeld war.

Bei Tarnau erwischte Greg Hancock (8+1) nicht seinen besten Tag. «Wir haben eine gute Chance, die Meisterschaft gewinnen zu können», so Hancock. «Das Team aus Landsberg besteht natürlich aus vielen guten Fahrern, aber wir kennen unsere Heimbahn sehr gut und haben einen leichten Vorteil. Dennoch ist Gollob in Tarnau auch stark – Kasprzak ist auch schon für das Team gefahren. Es wird verdammt hart, ist aber machbar.»

Junioren-Weltmeister Maciej Janowski glaubt auch an die Chance des Teams um Trainer Marek Cieslak. «Die Landsberger Fans haben zwar schon gesungen, dass sie Polnischer Meister sind, aber geschlagen sind wir noch lange nicht», meint der Red-Bull-Pilot. «Ein Sieg wäre natürlich besser gewesen, dennoch glaube ich, dass wir in einer guten Ausgangsposition sind. Mit zehn Punkten Rückstand wäre es viel schwieriger.»

Eigentlich hätte das Rennen bereits am Sonntag über die Bühne gehen sollen. Anhaltende Schauer machten die Durchführung aber unmöglich. Zum Wiederholungstermin wurde die Strecke mit einer Plane abgedeckt, um möglichem Regen vorzubeugen. Während des Rennens blieb es trocken. Trotz Eiseskälte kamen an einem Dienstagabend 14.300 Zuschauer.

Ergebnisse:

Stal Landsberg (Gorzow), 47 Punkte

Tomasz Gollob, 3+1
Michael Jepsen Jensen, 5+1
Matej Zagar, 12+1
Niels-Kristian Iversen, 12+1
Krzysztof Kasprzak, 14
Adrian Cyfer, 1
Lukasz Kaczmarek, 0

Azoty Tauron Tarnau (Tarnow), 42 Punkte

Greg Hancock, 8+1
Jakub Jamrog, 0
Martin Vaculik, 6
Leon Madsen, 7+1
Janusz Kolodziej, 5+2
Kacper Gomolski, 7+1
Maciej Janowski, 9+1

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