Rafal Dobrucki: Ein vierter Bruch wäre der letzte
Rafal Dobrucki wurde 1997 U21-Vizeweltmeister
Bei einem Sturz beim Ekstraliga-Rennen in Landsberg (Gorzow) hatte sich Rafal Dobrucki (36) zum dritten Mal Rückenwirbel gebrochen und musste danach unfreiwillig seine Laufbahn als Rennfahrer beenden. Nach der Meisterschaftssaison 2011 wurde er Trainer seines Teams Falubaz Grünberg (Zielona Gora). Zwei Tage lang war er nun in Wolfslake, um mit Teilen des Kaders von Falubaz zu trainieren.
Bist du mit dem Training zufrieden und wie geht es deinem Rücken?
Das Training lief nach Plan, ich bin voll zufrieden. Der Rücken ist wieder okay, nur leider nicht mehr gut genug, um weiter fahren zu können. Er war bereits drei Mal gebrochen. Ein vierter Bruch wäre einer zu viel und der letzte.
Die Rolle als Trainer von Falubaz scheint dir Spass zu machen?
Es ist was Neues für mich, ich mache es nun im zweiten Jahr, aber es gefällt mir sehr. So habe ich nach wie vor die Möglichkeit mit im Spiel zu sein, das ist mir wichtig. Ich bin seit fast 20 Jahren im Speedway-Sport dabei.
Wie sehr juckt es dich, selbst noch mal fahren zu können, wenn du deine Kollegen siehst?
Beim Training ist das kein Problem, aber beim Rennen ist es für mich sehr schwierig nicht fahren zu können. Normalerweise musste ich mich immer nur für fünf Läufe konzentrieren. Nun muss ich bei allen 15 Läufen konzentriert bleiben. Das ist sehr hart und bedeutet eine Menge Stress.
Seit diesem Jahr ist Falubaz Grünberg neuer Partnerverein von Wolfslake. Wie siehst du die Zusammenarbeit?
Das war eine gute Idee – für beide Vereine. Wir haben dadurch mehr Rennen, die wir unseren Fahrern anbieten können und auch für Wolfslake ist es eine gute Werbung.
Glaubst du, dass andere polnische Vereine eurem Vorbild folgen könnten, in die Bundesliga einzusteigen?
Ich habe nichts gehört und denke nicht, dass da was passieren wird.
In Polen wollt ihr sicherlich die Ekstraliga gewinnen, wollt ihr auch in Deutschland Gold holen?
Der Titel ist ganz klar das Ziel in der Ekstraliga. Auch die Bundesliga wollen wir natürlich gewinnen. Es wird aber eine schwierige Aufgabe werden, da die gesamte Konstellation sehr kurzfristig zustande gekommen ist und die Zeit nun mal ein entscheidender Faktor ist.
Wirst du auch der Teammanager von Falubaz Wolfslake sein?
Ich denke nicht. Ich weiss eigentlich gar nicht, wie die Situation da aussieht. Aber ich bin sowieso sehr beschäftigt, da ich auch noch Nationaltrainer der U19-Mannschaft in Polen bin. Ich habe viel zu tun und wenig Zeit. Wenn ich aber helfen kann, kann ich es machen. Ich denke aber, es sollte jemand von hier machen.