Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Nur einer hat die Macht

Kolumne von Jan Sievers
Sie sorgten nach dem Regenschauer für die Befahrbarkeit der Bahn 426 284

Sie sorgten nach dem Regenschauer für die Befahrbarkeit der Bahn 426 284

Beim polnischen Ligarennen Ostrow gegen Gniezno meinte mal wieder ein Schiedsrichter besser beurteilen zu können ob die Bahn okay ist als die Fahrer.

Weil die Fahrer streikten, sprach die polnische Föderation Geldstrafen aus.

Was war passiert? Als Tabellenletzter benötigt Ostrow dringend Punkte. Da die Mannschaft aus Gniezno dafür bekannt ist, dass sie betonähnliche Bahnbeläge bevorzugt, gestalteten die Bahnmeister aus Ostrow die Bahn am letzten Freitag etwas tiefer. Da es in der Nacht zuvor jedoch heftig regnete und die Bahn offen da lag, konnte sie sich wie ein Schwamm vollsaugen.

Am Renntag selbst fiel nur noch wenig Niederschlag, woraufhin der Schiedsrichter, der selbst nie Speedway gefahren ist, befand, dass die Bahn befahrbar sei.

Bis jetzt noch nicht sehr ungewöhnlich. Das Ungewöhnliche war, dass ausser Schiedsrichter Wojaczek niemand die Sache so sah. Alle 16 Fahrer waren einhellig der Meinung, dass das Fahren nicht geht. Für einmal waren sich alle Piloten einig, egal ob von der Auswärts- oder Heimmannschaft. Spätestens da hätte dem Mann mit der Pfeife auffallen müssen, dass er nicht auf seiner Meinung beharren sollte.

Zu dem Skandal in Polen wäre es nicht gekommen, hätte der Schiedsrichter seine Macht nicht erneut voll ausgenützt. Am Renntag selbst ist der Unparteiische der oberste Richter. Er hat alle Rechte so gut wie alles zu verändern, oder Dinge festzulegen und Entscheidungen zu treffen. So geschehen in Ostrow: Oft wird aus dem Unparteiischen aber der Unverständliche.

Natürlich gibt es auch Schiedsrichter, die ihre Sache verstehen und Fehler macht jeder.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, warum ein Einzelner Entscheidungen treffen kann, die niemand anders ausser ihm so sieht. So weise ist nicht der Papst und auch nicht Wojaczek. Anstatt zu beschwichtigen kam ihm die brillante Idee, zumindest eine Fahrspur im renntauglichen Zustand herzurichten. Was er auf die Frage antwortete, was passiert wenn die Fahrer mit 130 km/h ohne Bremsen von der Fahrspur in den tiefen Schlamm kommen, ist nicht überliefert.

Und in Ostrow handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Während in Gelsenkirchen der Grand Prix abgesagt wurde, weil sich die Fahrer einig waren, wurde in Aduard der Langbahn-GP-Challenge unter irregulären Bedingungen durchgeführt. Aber es geht ja nur um die Gesundheit der Fahrer und um deren sportliche Zukunft.

Lesen Sie alle Hintergründe zu dem skandalösen Ligarennen hier.

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