Wachablösung in Dänemark?
Nicolai Klindt
Nikolai Klindt ist das beste Beispiel, warum Dänemark keine Nachwuchssorgen hat. Mit seinen 20 Jahren ist er bereits ein typischer Speedway-Globetrotter, der in England, Schweden, Polen und Dänemark seine Brötchen verdient.
Der Junioren-Europameister wurde bei der Mannschafts-WM in Vojens ins kalte Wasser geworfen, sprang für den verletzten Kapitän Hans Andersen ein und enttäuschte nicht.
Im Gegenteil: Er sorgte für eine Wachablösung im rot-weissen Speedway-Quintett. Seine acht Punkte gegen Russland, Schweden und Tschechien waren mehr als von den Alteingesessenen Bjarne Pedersen und Niels-Kristian Iversen. Die Leistung überzeugte Teammanager Jan Staechmann, ihn für das fünf Tage später stattfindende Race-off im Team zu belassen. Da Hans Andersen in Lissa wieder dabei war, wurde Bjarne Pedersen für Klindt aus dem Team genommen.
Der junge Mann aus Varde in Westjütland fuhr am Samstag auch in der deutschen Bundesliga. Für den MSC Diedenbergen lieferte er eine tadellose Leistung ab.
Du musst denken, Bundesliga-Rennen zu gewinnen sei einfach.
Nein, es war überhaupt nicht einfach, ich habe ein paar gute Starts gemacht, nur in den letzten beiden Läufen hatte ich Probleme mit der Kupplung und ein paar Punkte liegengelassen. Es war gut, dass Diedenbergen gewonnen hat und wir die drei Punkte einfuhren.
Ohne Nicki Pedersen und mit einem nicht fitten Hans Andersen seid ihr am Ende nur knapp an der Finalqualifikation zum World-Cup gescheitert. Was bedeutet es für dich in der dänischen Nationalmannschaft zu stehen?
Eine Menge. Es ist wie bei einem Fussballspieler: Für die Nationalmannschaft zu spielen ist eine Riesensache. Wenn man dabei ist, gibt man sogar etwas mehr als normal. Ich habe es wirklich genossen in Vojens und Lissa dabei gewesen zu sein. Wir hatten etwas Pech, mit nur fünf Punkten Rückstand ausgeschieden zu sein. Ich wusste nicht, dass Schweden im letzten Durchgang noch den Joker ziehen konnte, was sie nach vorne gebracht hat. Aber ich bin mir sicher, dass wir im nächsten Jahr zurückschlagen.
Hans Andersen erfuhr nur einen Punkt in Lissa. Lag es an ihm, dass ihr ausgeschieden seid?
Es ist schwer zu sagen, an wem es lag. Hans ist ein sehr guter Kapitän. Er hilft uns allen im Fahrerlager. Ihn mitzunehmen war eine gute Entscheidung, es ist nur schade, dass er nicht so viele Punkte geschrieben hat. Aber alle hatten nicht ihren besten Tag, so ist Speedway.
Bist du nun fest im Nationalteam?
Ich hoffe, dass ich im Team bleibe, wir werden sehen.
Welches Highlight steht als nächstes an?
Bei der dänischen Meisterschaft hoffe ich es noch aufs Podium zu schaffen. Derzeit bin ich Fünfter, und es steht noch ein Lauf an. Dann kommt das Finale zur Junioren-WM, das ich gewinnen möchte.
Wenn ich einen guten Tag habe und fünf gute Starts mache, dann kann ich gewinnen. Wenn ich vorne bin, bin ich sehr schnell. Es wird eine harte Geschichte, bei der man 100 Prozent geben muss. Mein Material müsste stimmen. Meine Motoren von Flemming Graversen finde ich sehr gut. Andreas Jonsson und Rune Holta fahren auch welche von ihm. Es kommt bei den Motoren natürlich hauptsächlich darauf an, was für einen Fahrstil man hat und was für ein Fahrer man ist. Das Set-up von ihm ist für mich aber ziemlich gut.
Und wann sehen wir dich im Grand Prix?
(Lacht) In drei Jahren.