Marcel Becker: Generalprobe für den Grand Prix
Marcel Becker
Der Italienische Meisterschaftslauf in Mugello war für Marcel Becker die Generalprobe für den Grand Prix auf dem Sachsenring, für den der 19-jährige Chemnitzer als Wildcard-Pilot in der Klasse GP 250ccm bestätigt wurde.
Marcel Becker reiste in Mugello zunächst mit Verspätung an. «Durch die Überschneidung des Termins mit meiner Abschlussprüfung am Freitag musste das Team am Donnerstag schon mal ohne mich starten», schilderte Becker die Situation. «Ich konnte erst Freitagabend nachfolgen. Das erste Zeittraining fand diesmal ausgerechnet schon am Freitagabend statt. So musste ich mich sehr gut auf den Samstag für das zweite Zeittraining vorbereiten, um trotzdem eine gute Startposition für das Rennen herauszufahren. Kurz vor dem zweiten Qualifying begann es zu regnen und für mich war klar, dass ich die Zeiten des Vortages, welche ich auf trockener Strecke gefahren hatte, nicht annähernd erreichen würde. Trotzdem musste ich irgendwie die Qualifikationshürde für das Rennen packen.»
Nach der zweiten Runde bemerkte Becker auf der Start-Ziel-Geraden einen enormen Leistungsverlust an seiner Yamaha TZ 250 und unnormale Motorengeräusche. Er zog die Kupplung und konnte damit, wie sein Team später bemerkte, einen grösseren Schaden am Motor vermeiden. «Ich war ziemlich fertig, da ich noch gar nicht wusste, ob ich zum Rennen überhaupt zugelassen werde», berichtete Becker weiter. «Mit der fünftschnellsten Zeit im Regen blieb mir nur ein Startplatz in Reihe Sieben. Diese Situation war natürlich alles andere als eine gute Ausgangsposition fürs Rennen. Im Rennen hatte ich einen sehr guten Start und habe auf der langen Geraden gleich ein paar Plätze gut machen können. Nach schönen Positionskämpfen und Windschattenduellen beendete ich das Rennen auf Platz 14. Viel mehr war aus meiner Sicht nicht drin.»
Nun steht mit dem Wildcard-Einsatz auf dem Sachsenring der Saisonhöhepunkt an. «Die Freude ist natürlich riesig», meint der gelernte Servicemechaniker, der zurzeit seinen Zivildienst ableistet. «Ich sehe das als grosse Chance, von den Besten zu lernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Mein vorrangiges Ziel ist die Qualifikation zu schaffen und ich weiss, wie schwierig das wird. Für die Vorbereitungen bleibt nun auch nicht mehr all zu viel Zeit. Aber speziell für den Wildcardeinsatz auf meiner Heimstrecke bekommen wir von einem guten Freund aus Italien sogar eine Ersatzmaschine zur Verfügung gestellt.»