Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Wieder einmal politische Woche am Ring

Von Guido Quirmbach
Erlebnis-Park oder teures Erlebnis-Grab? Der neue Nürburgring

Erlebnis-Park oder teures Erlebnis-Grab? Der neue Nürburgring

ADAC und Nürburgring im Dialog, Beck vor Untersuchungsausschuss, neues Betreiberkonzept soll vorgestellt werden.

Am Nürburgring war wieder einmal eine stimmungsvolle Woche. Leider nicht wegen der morgen beginnenden Langstreckenmeisterschaft, sondern wieder einmal macht die Ring-Politik von sich reden. Hier der Versuch einer Zusammenfassung der Ereignisse, die aber aufgrund der fast täglich eintreffenden neuen nicht vollständig sein kann.

Ein Kreis von mittelständigen Unternehmern, die dem Ring seit langem verbunden sind, möchte nun ein parteiloses, alternatives Betreiber-Konzept vorlegen und hat dazu am 27. April in Mainz Vertreter aller im Landtag vertretenen Parteien eingeladen. Federführend ist sdie «OK Speed und Marketing GmbH & Co. KG» mit Sitz in Nürburg. Allerdings lehnt der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hering eine Ausschreibung über die Betreiber des Rings derzeit noch ab.

Am Montag musste musste Ministerpräsident Kurt Beck vor dem Landtags-Untersuchungsausschuss zum Thema Nürburgring aussagen. Darin teilte er mit, er wäre nicht immer im Bilde gewesen und hätte sich auf seine Mitarbeiter verlassen. «Ich hätte aus heutiger Sicht früher die Reissleine ziehen müssen», so der seit 15 Jahren amtierende SPD-Ministerpräsident.
Bei dem Projekt Nürburgring 2009 wäre es wohl besser gewesen, gleich am Boden zu bleiben.

Beck hatte auch einige Tage zuvor einen nicht angenehmen Brief auf seinem Schreibtisch. Dort hat nämlich der ADAC in Person von dessen obersten Ehrenamt, Präsident Peter Meyer, ziemlich deutlich erklärt, dass der ADAC die derzeitigen Geschäftsgebaren am Nürburgring nicht akzeptieren wird, solange der ADAC dort als Veranstalter auftritt. Namentlich nannte er dabei die ring°card und Zwangscatering durch die Linder-Gruppe. (Zitat aus dem Brief) «Es werden gegenwärtig von nicht autorisierten Personen Fakten geschaffen -denn Verträge bestehen mit diesen Dritten gibt es nach derzeitiger Informationslage nicht- die im deutlichen Gegensatz zu den Interessen des Kerngeschäftes am Nürburgring, des Motorsports und der Veranstalter stehen» (Zitat Ende). Für den Fall, dass zukünftig private Betreiber zum eigenen Vorteil und zum Nachteil der Veranstalter den Nürburgring betreiben wollen, kündigte Meyer die Prüfung von Rückforderungsansprüchen an. Schliesslich hat der ADAC in den Anfang der 1980er Jahre gegründeten Verein «Ja zum Nürburgring» e.V. Millionen eingezahlt, um Ausbau und Erhalt der Rennstrecke zu sichern.
 
Eine klare Breitseite gegen die geplante Betreibergesellschaft! 

Diesmal wurde schnell reagiert, das Land nahm gleich Kontakt auf und in einer ersten Erklärung versicherte Hering, dass es nie die Absicht des Nürburgrings war, Motorsport-Veranstaltungen an die Nutzung der ring°card, Zimmerbelegung oder Catering bei Lindner zu koppeln. Sollte man beim 24h-Rennen demnächst tatsächlich wieder eine Currywurst im Fahrerlager mit echtem Bargeld bezahlen können?

Meyer und Hering versicherten dann später unisono, dass Motorsport das Kerngeschäft am Nürburgring bleibt, man stehe in Verhandlungen für eine gemeinsame, langfristige Partnerschaft zwischen Nürburgring und ADAC.

Es passt nicht direkt, ist aber irgendwie dann doch passend. Die Siegerehrung aller VLN-Rennen findet bereits seit den letzten Saisonläufen 2010 nach jedem Rennen im Eifeldorf «Grüne Hölle» statt. Ein Fahrer der Langstrecken-Meisterschaft verbrachte dort auch am vergangenen Wochenende nach den Einstellfahrten die Nacht von Samstag auf Sonntag. Dabei schaute er wohl etwas tief ins Glas und bekam in den Morgenstunden an der Theke eine Müdigkeitsattacke. Er wurde daraufhin von Security-Mitarbeitern so freundlich des Lokals verwiesen, dass er nun einen gebrochenen Kiefer hat und zumindest das erste Rennen auslassen muss. Immerhin, der Geschäftsführer des Eifeldorfs hat sich dafür öffentlich entschuldigt und die Security-Firma gewechselt.

Die Tat unfähiger Einzelner ist sicher nicht stellvertretend die das Personal im Eifeldorf oder an den anderen Stellen des Rings. Aber es waren auch unfähige Einzelne, die das gesamte Schlamassel, was am Nürburgring entstanden ist, zu verantworten haben. Doch man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich alles noch zum Guten wendet.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr. 13.12., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 13.12., 11:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr. 13.12., 11:55, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Fr. 13.12., 12:00, ServusTV
    Terra Mater Wissen
  • Fr. 13.12., 12:25, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Fr. 13.12., 12:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 13.12., 15:30, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Fr. 13.12., 16:25, Motorvision TV
    Classic Races
  • Fr. 13.12., 18:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 13.12., 19:05, Motorvision TV
    Rally
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1312054514 | 5