Wieder einmal politische Woche am Ring
Erlebnis-Park oder teures Erlebnis-Grab? Der neue Nürburgring
Am Nürburgring war wieder einmal eine stimmungsvolle Woche. Leider nicht wegen der morgen beginnenden Langstreckenmeisterschaft, sondern wieder einmal macht die Ring-Politik von sich reden. Hier der Versuch einer Zusammenfassung der Ereignisse, die aber aufgrund der fast täglich eintreffenden neuen nicht vollständig sein kann.
Ein Kreis von mittelständigen Unternehmern, die dem Ring seit langem verbunden sind, möchte nun ein parteiloses, alternatives Betreiber-Konzept vorlegen und hat dazu am 27. April in Mainz Vertreter aller im Landtag vertretenen Parteien eingeladen. Federführend ist sdie «OK Speed und Marketing GmbH & Co. KG» mit Sitz in Nürburg. Allerdings lehnt der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hering eine Ausschreibung über die Betreiber des Rings derzeit noch ab.
Diesmal wurde schnell reagiert, das Land nahm gleich Kontakt auf und in einer ersten Erklärung versicherte Hering, dass es nie die Absicht des Nürburgrings war, Motorsport-Veranstaltungen an die Nutzung der ring°card, Zimmerbelegung oder Catering bei Lindner zu koppeln. Sollte man beim 24h-Rennen demnächst tatsächlich wieder eine Currywurst im Fahrerlager mit echtem Bargeld bezahlen können?
Meyer und Hering versicherten dann später unisono, dass Motorsport das Kerngeschäft am Nürburgring bleibt, man stehe in Verhandlungen für eine gemeinsame, langfristige Partnerschaft zwischen Nürburgring und ADAC.
Es passt nicht direkt, ist aber irgendwie dann doch passend. Die Siegerehrung aller VLN-Rennen findet bereits seit den letzten Saisonläufen 2010 nach jedem Rennen im Eifeldorf «Grüne Hölle» statt. Ein Fahrer der Langstrecken-Meisterschaft verbrachte dort auch am vergangenen Wochenende nach den Einstellfahrten die Nacht von Samstag auf Sonntag. Dabei schaute er wohl etwas tief ins Glas und bekam in den Morgenstunden an der Theke eine Müdigkeitsattacke. Er wurde daraufhin von Security-Mitarbeitern so freundlich des Lokals verwiesen, dass er nun einen gebrochenen Kiefer hat und zumindest das erste Rennen auslassen muss. Immerhin, der Geschäftsführer des Eifeldorfs hat sich dafür öffentlich entschuldigt und die Security-Firma gewechselt.
Die Tat unfähiger Einzelner ist sicher nicht stellvertretend die das Personal im Eifeldorf oder an den anderen Stellen des Rings. Aber es waren auch unfähige Einzelne, die das gesamte Schlamassel, was am Nürburgring entstanden ist, zu verantworten haben. Doch man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich alles noch zum Guten wendet.