WM-Comeback von Manfred Stohl/Ilka Minor

Von Toni Hoffmann
Der Ford Fiesta RS WRC für Stohl/Minor

Der Ford Fiesta RS WRC für Stohl/Minor

Weil Stamm-Pilot Daniel Oliveira erkrankt ist, sitzt der Teamchef des Brazil World Rallye Teams bei der Neuseeland-Rallye selbst im Cockpit.

Der Ford Fiesta RS WRC ist längst vor Ort. Mit einem 26-Stunden-Flug begann auch für Manfred Stohl und das von ihm geleitete Brazil World Rallye Team das Abenteuer Neuseeland-Rallye 2012.

Dass beim WM-Lauf am anderen Ende der Welt, der vom 22. bis 24. Juni über die Bühne geht, der Teamchef selbst ins Lenkrad greift, ist nicht nur ein Novum, sondern aus österreichischer Sicht ein Highlight der fast schon sentimentalen Art. Manfred Stohl feiert mit seinem Start in Neuseeland ein WM-Comeback als Pilot seit seinem Ausstieg nach der Wales-Rallye im Jahr 2007. Weil sein Stamm-Pilot, der Brasilianer Daniel Oliveira, von einem Virus befallen war und noch geschwächt ist, setzt sich Stohl selbst ins Auto. Durch die Hilfe seines Stockcar-Partners Walter Grubmüller ist der überraschende Einsatz finanziell abgedeckt. Der Besitzer des World-Series-Rennstalls P1 sieht hier eine geeignete Plattform, für auf die im Familienbesitz befindliche Vienna International Medical Clinic aumerksam zu machen.

Im Hinblick auf jegliche sportliche Erwartungen steht Manfred Stohl fest auf der Bremse: «Ich bin mit diesem Auto höchstens ein paar Mal aus der Garage gefahren, also zu viel darf man sich von mir nicht erwarten. Eigentlich wäre ich schon glücklich, wenn ich ins Ziel komme.» Doch wäre Stohl nicht Stohl, wenn er sich nicht doch – ganz leise – Hoffnungen machen würde. «Ich denke, dass ich mich mit jedem Kilometer besser an das Auto gewöhnen werde, und irgendwann packt mich dann automatisch das Rennfieber, und dann geht’s dahin.»

Gewöhnungs-Kilometer bietet der 7. WM-Lauf der Saison für Manfred Stohl jede Menge. Die erste Etappe am Freitag, dem 22. Juni, führt über 209 Kilometer, die zweite Etappe, am Samstag, 23. Juni, über 143 Kilometer. Und der Finaltag am Sonntag, 24. Juni, umfasst noch einmal 64 Kilometer über die Austragungsorte Auckland, Puhoi und Kaukapakapa.

Die Neuseeland-Rallye zählte schon seit jeher zu den absoluten Lieblings-Rallyes des 39-jährigen Wieners. «Deshalb freue ich mich einfach über die Gelegenheit und will das alles nur geniessen.» Mit Manfred Stohl wird diesen Genuss Ilka Minor als Co-Pilotin teilen. Weil der Norweger Henning Solberg, mit dem die gebürtige Kärntnerin im Normalfall durch die Rallye-WM tourt, in Neuseeland nicht am Start steht, ist sie für Manfred Stohl frei. Und komplettiert somit das einstige rot-weiss-rote WM-Power-Duo. Minor, die mit Stohl acht Jahre lang WM-Läufe bestritten hat und diesen auch höchst zuverlässig durch die österreichische Meisterschaft dirigiert, freut sich über den Deal: «Das ist eine tolle Geschichte. Mein erster WM-Lauf mit Manfred im Jahr 1998 war ebenfalls die Neuseeland-Rallye.»

Zuletzt war Ilka Minor 2010 mit Henning Solberg in Neuseeland am Start: «Seitdem hat sich ein bissel was geändert, im Norden des Landes sind ein paar Prüfungen dazugekommen, die ich noch nicht kenne. Und der Sonntag ist komplett neu. Aber das ist für alle Starter gleich, also sehe ich das nicht als so einen gravierenden Nachteil an. Da wiegt es wahrscheinlich schwerer, dass wir mit dem Auto noch nicht so ganz auf du und du sind», meint die akribische Arbeiterin zu den Chancen. Um dann hinzuzufügen: «Aber wart' mas einmal ab.»

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