Yamaha R6-Dunlop-Cup: Vorschlussrunde
Die Verfolger: Marco Nekvasil (#85) und Marc Buchner (#47)
Seit dreieinhalb Jahrzehnten steht der Name Yamaha R6-Dunlop-Cup für konsequente Nachwuchsarbeit und ist damit weltweit die älteste und zugleich erfolgreichste Marken-Meisterschaft. Waren in den Anfangsjahren ausschließlich deutsche Fahrer am Start, präsentiert die populäre Serie längst ein illustres, internationales Fahrerfeld.
2012 sind zwölf Nationen vertreten, und einiges spricht dafür, dass der Titel erstmals in der Cup-Geschichte nach Finnland geht. Von dort, genau genommen aus Imatra, wo bis Anfang der Achzigerjahre der Grosse Preis von Finnland ausgetragen wurde, kommt Niki Tuuli. Als 16-Jähriger kennt er dieses Rennsport-Kapitel zwar nur aus den Geschichtsbüchern, doch die Gene waren ihm offensichtlich in die Wiege gelegt.
Die letzten vier Rennen beendete der schnelle Finne ganz oben auf dem Podest, beim Auftakt am EuroSpeedway war er Vierter und in Oschersleben Dritter. Dabei kannte er bislang keine der IDM-Strecken. Einzige Ausnahme ist Hockenheim, wo in zwei Wochen das Finale stattfindet. Doch möglicherweise kann er dort schon zum Schaulaufen antreten, denn Tuuli führt die Meisterschaft mit 45 Punkten Vorsprung an. Das heisst: Auf dem Sachsenring würde Tuuli bereits ein elfter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn genügen.
Marco Nekvasil ist als Tabellenzweiter zum Siegen verdammt, will er seine kleine Chance wahren. Der ein Jahr jüngere Österreicher hat die Plätze eins, zwei, drei, vier und sechs eingefahren, doch die Nullnummer vom Nürburgring war ein Schlag ins Kontor. Theoretische Chancen bleiben auch dem besten Deutschen, Marc Bucher. Der müsste wie Nekvasil beide Rennen gewinnen, aber Tuuli gleich zwei Mal ganz ohne Punkte bleiben.
Sieg- oder zumindest Podestkandidaten gibt es allerdings einige mehr. Manou Antweiler (D), Philippe von Gunten (CH), Toprak Razgatlioglu (TK) oder Toni Riedel (D), der auf dem Sachsenring den Heimvorteil ausnützen will, haben dies schon unter Beweis gestellt. «Die Zuschauer werden wieder ein tolles Rennen erleben, so oder so», ist Cup-Koordinator Thomas Kohler, der am Sachsenring seinen 150. Cup-Einsatz absolviert, überzeugt.