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DTM: Mercedes mit wichtigen Erkenntnissen
Das Rennen in Brands Hatch war für Mercedes nicht nur erfolgreiche Schadensbegrenzung, sondern gab auch wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf den kommenden Lauf: die Baustelle ist das Qualifying.
DTM
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Den Stein, der Toto Wolff vom Herzen fiel, konnte man förmlich hören. Noch nach dem Qualifying konnte man dem Mercedes-Motorsportchef die Ratlosigkeit ansehen, nur 24 Stunden später war die Mercedes-Welt wieder in Ordnung. Zumindest so halbwegs. Denn nach der verpatzten Zeitenjagd hatte das Team um Speerspitze Gary Paffett Schadensbegrenzung betrieben. Das allerdings erfolgreich. Kein Auto in den Top Ten beim Start, gleich deren vier nach dem Rennen: Trotz der Strafe gegen Paffett war man im Lager der Stuttgarter zufrieden.
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Der Brite war aufgrund der neuen Laptime-Penalty, die nach dem Rennen verhängt wurde, von Platz drei auf Rang sechs zurückgestuft worden. Wolff nahm die Strafe als gegeben hin und übte, ganz im Gegensatz zu seinem Piloten, keine Kritik an dem neuen Regelwerk. Schließlich gibt es in den eigenen Reihen genug zu tun. Die größte Baustelle nach Brands Hatch ist das Qualifying. Auch wenn der Sonntag zählt, wie Wolff erklärte: "Man muss einen Kompromiss zwischen Qualifying und Rennen eingehen. Wir müssen ein wenig weiter vorne starten", sagte der Österreicher. Wichtige Erkenntnisse Das zweite DTM-Saisonrennen brachte glücklicherweise nicht nur Punkte, sondern auch Erkenntnisse. "Wir haben aber wieder viel gelernt. Wir haben gesehen, dass der Optionsreifen im Gegensatz zu Hockenheim nicht der überragende Reifen war sondern dass der Standardreifen auch gut gehalten hat", so Wolff. In der Tat: Paffett konnte auf der härteren Reifenmischung über 50 Runden seine Aufholjagd erfolgreich durchziehen und fuhr zudem die schnellste Rennrunde. "Es gehörte auch das Glück des Tüchtigen dazu und der Renngott war auf unserer Seite", so Wolff, der wusste, dass auch einige Zwischenfälle wie der Ausfall von BMW-Pilot Augusto Farfus Mercedes in die Karten spielten.
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Glück ist allerdings nicht planbar, deshalb gilt es nun, bis zum nächsten Rennen in Spielberg am kommenden Wochenende, "all diese Daten sauber zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen", so Wolff. Eine erste Zwischenbilanz ist nach einer so speziellen Strecke wie in Brands Hatch schwierig, eine erste Tendenz ist aber zu erkennen. Titelverteidiger BMW hat sich wieder an die Spitze gesetzt, Audi hat aufgeholt - und Mercedes? "Wenn man nach dem Qualifying geht, ist BMW erste Kraft. Wenn man das Rennen sieht, stehen alle drei Hersteller auf dem Podium und es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vorteilen für den einen oder anderen", so Wolff.
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Bei allem Aufatmen über eine gelungene Rennperformance gab es aber auch Kritik. So zum Beispiel an der Herangehensweise von Mercedes im Training, was sich dann auf das Qualifying auswirkte. "Wenn man die Junioren einen Longrun mit 50 Runden fahren lässt, dann sind zwei Drittel des Trainings schon fast vorbei. Da hätte man meiner Meinung nach zweimal einen Quali-Run testen lassen können, denn dann gehst du ganz anders in ein Qualifying rein. Denn du weißt, was dich dann erwartet", so ARD-Experte Manuel Reuter. Gerade in Brands Hatch wäre das wichtig gewesen. Und das wurde dann auch durch das kollektiv schlechte Abschneiden am Samstag unterstrichen.
Stallorder bei Wickens Zudem war Robert Wickens als Vierter kurz vor Schluss des Rennens schneller unterwegs als der Dritte Paffett. Der Kanadier sollte aber seine Reifen schonen und blieb hinter dem Briten. Ironie des Schicksals, dass der Kanadier am Ende nach der Paffett-Strafe als Dritter doch noch auf das Podium durfte. Reuter sah in der Aktion jedoch eine Stallorder. Bei Mercedes ein schwieriges Thema. "In der Schlussphase war Robert der einzige Fahrer auf weichen Reifen, und er war relativ schnell dran an Paffett. Das war eine klare Ansage, dass er hinter seinem Chef, hinter Gary, bleiben soll", sagte Reuter. "Mercedes und das Thema Stallorder ist nicht so glücklich. Toto Wolff ist schon aus der Formel 1 ein gebranntes Kind."
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Hintergrund: Beim F1-GP in Malaysia wurde Nico Rosberg zurückgepfiffen, obwohl er schneller unterwegs war als sein Teamkollege Lewis Hamilton. Reuters Gedanke dahinter ist ein psychologischer. "Ich denke für die Psychologie der jungen Leute, Mercedes hat viele junge Fahrer, ist das nicht gut", so Reuter. Man müsse sie fahren lassen, auch wenn ein Topmann einen Platz verliere.
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