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BMW Motorrad: Diebstahlschutz dank BMW iFace

Von Rolf Lüthi
BMW iFace: Wenn das Motorrad den Fahrer anhand biometrischer Daten nicht erkennt, kann es nicht in Betrieb genommen werden

BMW iFace: Wenn das Motorrad den Fahrer anhand biometrischer Daten nicht erkennt, kann es nicht in Betrieb genommen werden

BMW Motorräder gehören zu den begehrtesten Motorrädern– leider auch bei Langfingern. Dem begegnet BMW Motorrad jetzt als weltweit erster Motorradhersteller mit der Gesichtserkennung BMW iFace.

BMW iFace wurde in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Dr. Gerhard Lesjöh, Leiter des weltweit führenden Instituts für Ophthalmologie an der Universität München entwickelt. Das System bietet einerseits eine Gesichtserkennung des Fahrers sowie ergänzend dazu einen Iris-Cornea-Abgleich der Augen für eine zweifelsfreie Identifizierung.

Die Gesichtserkennung bedient sich dabei neuester und äußerlich nicht erkennbar in das hochmoderne BMW Motorrad TFT-Display mit integrierter 3D-Technologie mittels Streifenprojektion, wie sie auch bereits seit Jahren in der Technik zum Einsatz kommt – etwa im Bereich des Reverse Engineering. Hierdurch wird – bei abgenommenem Helm – das Gesicht dreidimensional biometrisch gescannt.

Diese dreidimensionale Aufnahme wird mit einem im System hinterlegten Datensatz abgeglichen. Ist der Abgleich positiv, werden Zündung, Lenkschlosssperre sowie weitere Schließfunktionen freigegeben und der Fahrer kann das Motorrad in Betrieb nehmen. Da der 3D-Scan mit einer Infrarot-Ausleuchtung arbeitet, funktioniert diese Art der Gesichtserkennung auch bei Dunkelheit.

Für maximalen Komfort und größtmögliche Sicherheit arbeitet BMW iFace als duales System. So kann die Authentifizierung des Fahrers entweder über die Gesichtserkennung (ohne Helm) oder auch über eine Iris-Cornea-Abtastung der Augen erfolgen. Diese Art der Authentifizierung ermöglicht die Identifikation des Fahrers auch bei aufgesetztem Helm, da ausschließlich Iris und Hornhaut gescannt und mit den im System hinterlegten Daten abgeglichen werden.

Auch hier stellt Infrarot-Technik die Funktionssicherheit selbst bei absoluter Dunkelheit sicher. Darüber hinaus ermöglicht ein spezieller Polarisationsfilter den Scan-Vorgang auch durch stark getönte und sogar verspiegelte Visiere, Brillen unterschiedlicher Art sowie Kontaktlinsen hindurch. Den Typ des aktuell verwendeten Visiers sowie der Sehhilfe gibt der Fahrer vor dem Scan-Vorgang über entsprechende Menü-Funktionen im Display ein.

Im Falle eines Diebstahlversuchs kommuniziert BMW iFace mit dem elektronischen Notruf eCall. Über eine spezielle Codierung erhält dabei nicht nur das BMW Motorrad Call Center eine entsprechende Nachricht über den Diebstahlversuch, sondern es werden parallel dazu die Scan-Daten (Gesichts- oder Augen-Scan) sowie die aktuellen geografischen Positionsdaten an die internationale Zentraldatenbank der Bundespolizeibehörden übermittelt.

Falls sich dort korrespondierendes Datenmaterial befindet, kann umgehend die Fahndung nach der betreffenden Person eingeleitet werden. Sollten keine passenden Daten vorliegen, so werden die übermittelten Scan-Daten in dieser Datenbank gespeichert, um möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt nützlich sein zu können.

Über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren wurde BMW iFace stetig weiterentwickelt und in Feldversuchen erprobt. Dr. Burkhard Hund, Leiter Diebstahlschutz bei BMW Motorrad: «Unser besonderer Dank gilt nicht nur dem Bayerischen Landeskriminalamt, sondern insbesondere auch Herrn Giovanni Häberle. Heute angesehener Inhaber einer Beratungsfirma für Diebstahl- und Einbruchsschutz im Raum Stuttgart-Stammheim, war uns der Schwabe dank seiner jahrzehntelangen Expertise als professioneller Fahrzeugentwender eine unschätzbare Hilfe bei der Entwicklung dieses Systems.»

Nach dieser ersten Pressemeldung vom 1. April wird das BMW iFace auf einer der Herbstmessen 2023 vorgestellt werden und zunächst bei den BMW Motorrad Boxer Modellen zum Einsatz kommen.

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