Jorge Prado (Kawasaki): Beinahe nicht qualifiziert

Jorge Prado verfehlte im Qualifying von Budds Creek die Top-40
Dass der spanische MXGP-Weltmeister Jorge Prado (Kawasaki) in Budds Creek überhaupt an den Wertungsläufen teilnehmen konnte, lag an einer speziellen Regelung der AMA: Wer im Gesamtklassement im Bereich der Top-10 rangiert, kann in jedem Fall teilnehmen, selbst dann, wenn er es nicht unter die Top-40 der Qualifikation schafft. Genau das ist in Budds Creek passiert.
Prado ließ es zunächst locker angehen und schaffte in der ersten Qualifikations-Session eine Rundenzeit von nur 2:07. Damit war er fast 14 Sekunden langsamer als Jett Lawrence (Honda). Prado rangierte damit auf Position 37. Aber es gab ja noch eine weitere Session.
Im zweiten Qualifying verbesserte Prado seine Rundenzeit zwar auf 2:03, aber mit dieser Zeit rangierte er außerhalb der Top-40, genauer gesagt auf Position 43, was nicht einmal für die Qualifikation gereicht hätte. Prados Rundenzeit war in diesem Falle 11,8 Sekunden langsamer als die von Polesetter Jett Lawrence.
So weit zur Vorgeschichte. Hatte das Kawasaki-Werksteam vielleicht nur taktiert und mit der Gewissheit der Qualifikation (wegen Tabellenplatz 6) die Sessions vielleicht für Testzwecke genutzt? Sicher nicht, denn in beiden Rennen ging Prado für seine Verhältnisse hoffnungslos unter, nachdem er in beiden Rennen nach dem Start mit vorne lag.
Während die Lawrence-Brüder an der Spitze des Feldes konstante Rundenzeiten von 1:54 oder in schlechteren Fällen von 'nur' 1:55 hinlegten, blieb Prado in keiner einzigen Runde unter der 2-Minuten-Marke. Seine Rundenzeiten bewegten sich im Bereich von 2:00 bis 2:05. Auf Platz 11 hatte er im ersten Lauf einen Rückstand von 1:39 zur Spitze. Hätte das Rennen zwei Runden länger gedauert, wäre er überrundet worden.
Noch drastischer erging es Prado im zweiten Lauf: Erneut hatte er keine einzige Runde unter 2 Minuten, dafür aber Runden von 2:08, was am Ende des zweiten Laufs, als die Kräfte schwanden, immer noch 6 Sekunden pro Runde langsamer war als die Zeit von Hunter Lawrence an der Spitze. Am Ende schaffte er es mit einem 10-12-Ergebnis gerade noch in die Top-10, hinter Valentin Guillod.
Die US-Nationals beendete Prado trotzdem auf Platz 6. Das ist auf dem Papier ein respektables Ergebnis. Allerdings wurde dieses Ergebnis auch durch die Verletzungen mehrerer Top-Piloten begünstigt: Chase Sexton, Aaron Plessinger, Cooper Webb, Jason Anderson, Dylan Ferrandis und andere waren über weite Strecken nicht am Start und fielen zurück.
Der Wechsel in die USA und/oder zu Kawasaki ist Prado nicht gut bekommen. Jetzt wird sich der Spanier mit dem Team auf die Playoffs vorbereiten. In der kombinierten SMX-Wertung rangiert Prado auf Platz 13. Aber ob daraus noch etwas wird? In den sozialen Medien lässt sich Prado über sein Arbeitsgerät aus.
Ergebnis Budds Creek National 450:
1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 1-2
2. Hunter Lawrence (AUS), Honda, 3-1
3. Justin Cooper (USA), Yamaha, 2-4
4. R.J. Hampshire (USA), Husqvarna, 4-3
5. Justin Barcia (USA), GASGAS, 8-5
6. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 7-6
7. Dylan Ferrandis (F), Honda, 6-7
8. Eli Tomac (USA), Yamaha, 5-8
9. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 12-10
10. Jorge Prado (E), Kawasaki, 11-12
11. Coty Schock (USA), Yamaha, 9-15
12. Harri Kullas (EST), Husqvarna, 14-11
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34. Benoit Paturel (F), Suzuki, 24-40
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DNS: Chase Sexton (USA), KTM, 1-40
DNS: Aaron Plessinger (USA), KTM
DNS: Jason Anderson (USA), Kawasaki
DNS: Cooper Webb (USA), Yamaha
Meisterschaftsendstand nach Runde 11:
1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 509
2. Hunter Lawrence (AUS), Honda, 454
3. Eli Tomac (USA), Yamaha, 395
4. Justin Cooper (USA), Yamaha, 386
5. R.J. Hampshire (USA), Husqvarna, 366
6. Jorge Prado (ESP), Kawasaki, 262
7. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 240
8. Aaron Plessinger (USA), KTM, 204
9. Valentin Guillod (CHE), Yamaha, 201
10. Justin Barcia (USA), GASGAS, 196