Bei kühlen 13 Grad Celsius Aussentemperatur durften die Formel-1-Stars zur letzten freien Trainingsstunde vor dem Qualifying auf dem Circuit of the Americas ausrücken. Williams-Talent Valtteri Bottas, der das erste Training zu Gunsten von Förderpilot Felipe Nasr hatte sausen lassen müssen, zeigte sich als Erster auf der Piste. Der Finne bekam bald von seinem Landsmann Kimi Räikkönen und dem Lotus-Duo Romain Grosjean und Pastor Maldonado Gesellschaft. Die erste Rundenzeit liess sich McLaren-Rookie Kevin Magnussen gutschreiben. Der Däne umrundete den texanischen Formel-1-Kurs in 1:48,261 min und verbesserte sich kurz darauf auf 1:41,567 min. Fünf Minuten später setzte sich Magnussens Teamkollege Jenson Button an die Spitze. Der Däne liess sich nicht lange bitten und konterte mit 1:40,837 min, womit er die Zeit des Weltmeisters von 2009 um rund eine halbe Sekunde unterbot. Bestzeit von Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo Neben dem McLaren-Duo waren nach der ersten Viertelstunde auch die Force India-Fahrer Sergio Pérez und Nico Hülkenberg, das Sauber-Duo Adrian Sutil und Esteban Gutiérrez, Toro Rosso-Talent Jean-Eric Vergne und Felipe Massa auf Zeitenjagd. Letzterer sorgte mit einem Verbremser in der zwölften Kurve für Unterhaltung. Der kleine Brasilianer konnte sich trotzdem mit 1:39,820 min an die Spitze setzen. Bottas konnte da nicht mithalten, er war neun Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege. Nur Toro Rosso-Talent Daniil Kvyat kam näher an die Zeit des früheren Ferrari-Piloten heran: Der Russe war aber immer noch sieben Zehntel langsamer als Massa. Kurz vor Halbzeit kämpfte der Toro Rosso-Fahrer mit einem ungewöhnlichen Problem. Er funkte verzweifelt: "Da ist etwas an meinem Ellenbogen, das mich stört – Gurte oder sowas." Mittlerweile hatte sich Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo mit 1:39,693 min an die Spitze gesetzt. Hinter dem Australier reihte sich Bottas mit einem Rückstand von 0,105 sec vor seinem Teamkollegen Massa und Alonso ein. Kvyat war zur Halbzeit trotz seines Problems der fünftschnellste Mann auf der Piste. Räikkönen, Grosjean, Magnussen, Button und Hülkenberg komplettierten die Top-Ten. Mercedes-Duo im Schleichgang Auch in der zweiten Halbzeit bekamen die Zuschauer am Circuit of the Americas einige Rutscher und Verbremser zu sehen. Grosjean steuerte die fünfte Kurve etwas zu enthusiastisch an und konnte sein ausbrechendes Heck gerade noch unter Kontrolle halten und Alonso kämpfte mit seinem übersteuernden Ferrari. Auffallend langsam drehte Nico Rosberg seine Runden. Der Mercedes-Pilot war im Schleichgang unterwegs und erkundigte sich kurz nachdem die Hälfte des Trainings durch war nach seinen Bremsen.Offenbar wurde der Deutsche von einem Bremsproblem gequält, denn kurz darauf steuerte er die Box an, wo sein Silberpfeil genauer unter die Lupe genommen wurde. Etwas flotter drehte Teamkollege Lewis Hamilton seine Runden, der an der 1:40er-Grenze krazte und sich damit Platz 5 auf der Zeitenliste sicherte. Der Weltmeister von 2008 legte allerdings kurz darauf in der zwölften Kurve einen halben Dreher hin und auch Rosberg sorgte nicht viel später an gleicher Stelle für Action. Der Wahl-Monegasse musste in der Haarnadel-Kurve weit ausholen und verpasste die Piste daraufhin auch in Kurve 12. Trotzdem konnte er sich als 17. vor Weltmeister Sebastian Vettel einreihen, der sich wiederum ganz auf die Rennvorbereitung konzentrierte, weil er das Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen muss. Keine Überraschung an der Spitze Auch am anderen Ende der Zeitenliste wechselten sich die Piloten ab: Zwölf Minuten vor dem Ende des Trainings sicherte sich Alonso auf weichen Reifen mit seiner Rundenzeit von 1:39,108 min die Spitzenposition, wurde kurz darauf aber von Bottas verdrängt, der sieben Zehntel schneller war. Auch der zweite Williams-Pilot liess nicht lange auf sich warten: Massa sicherte sich nur vier Minuten später mit 1:38,214 min die Spitze, nur um wenige Augenblicke danach von Hamilton deutlich geschlagen zu werden: Der Silberpfeil-Pilot brannte eine Rundenzeit von 1:37,107 min in den Asphalt. Da konnte auch Rosberg nicht mithalten. Der Deutsche reihte sich mit einem Rückstand von acht Zehntelsekunden direkt hinter seinem Teamkollegen auf Platz 2 ein. Dahinter besetzten Massa, Bottas, Alonso, Ricciardo, Hülkenberg, Sutil, Räikkönen und Button die restlichen Top-Ten-Plätze der Zeitenliste. Magnussen verpasste die schnellsten Zehn nur knapp. Der McLaren scheint bei diesen kühleren Temperaturen nicht ganz so gut wie am Freitag zu funktionieren. Das Lotus-Duo Maldonado und Grosjean, Pérez, Kvyat, Gutiérrez, Vergne und Vettel komplettierten die Zeitenliste.