Christian Horner zu Regeln 2017: Ein wenig schwanger
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner über die Formel-1-Regeln 2017: «Wir haben eine tolle Chance, aber wir müssen das voll durchziehen. Ein wenig schwanger geht nicht.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Medienrunde mit Christian Horner, der aufregende 48 Stunden erlebt: Heute Montag erster Testtag am Circuit de Barcelona-Catalunya mit dem neuen Red Bull Racing RB12 und Daniel Ricciardo am Lenkrad. Morgen Dienstag dann wegweisende Sitzungen in Genf, bei welchen es um nicht weniger als um die Zukunft der Formel 1 geht.
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Christian, was kannst du zu den ersten Eindrücken mit dem neuen RB12 sagen? Ich finde, unser Auto hebt sich von den anderen ab mit seiner neuen Lackierung. Die ersten Eindrücke vom Wagen sind positiv. Wir sehen eine Evolution des RB11 aus dem vergangenen Jahr. Wir haben einige Probleme aus dem letzten Jahr lösen können, und Daniel berichtet, dass sich der Wagen so gut anfühlt wie im zweiten Teil der Saison 2015. Aber wir stehen noch ganz am Anfang. Wir lernen das Auto gewissermassen erst kennen.
Auf dem Papier – nein. Dazu ist der Vorsprung von Mercedes-Benz im vergangenen Jahr einfach zu gross, und niemand erwartete ernsthaft, dass sie im Winter die Hände in den Schoss legen würden. Mercedes ist die Messlatte, ich erwarte ein stärkeres Ferrari. Das macht es alles für uns sehr schwierig. Aber in der Formel 1 bieten sich immer wieder Möglichkeiten, und die muss man nutzen, so wie wir das 2014 getan haben, als Ricciardo drei Mal siegen konnte.
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Wie zuversichtlich bist du, was den Motor angeht?
Zuversichtlicher als vor einem Jahr. Renault ist als Werksteam zurückgekommen, das ist ein kraftvolles Signal, die Franzosen haben jedes Interesse daran, einen guten Motor zu bauen. Davon profitieren auch wir mit der Antriebseinheit namens TAG-Heuer. Ein ziemlich wichtiger Tag morgen: Es geht in Genf um die Zukunft des Sports. Mit welcher Einstellung gehst du in diese Sitzungen?
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Ich freue mich aufs Mittagessen! Nein, ernsthaft – wir haben eine Sitzung der Strategiegruppe am Morgen, und am Nachmittag tagt dann die Formel-1-Kommission. Ich sehe viele Streitgespräche auf uns zukommen, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns auf etwas einigen. Ich sehe das als wunderbare Gelegenheit für die Formel 1, etwas Besonderes zu erzeugen für 2017. Es wäre eine Schande, diese Gelegenheit verstreichen zu lassen. Pardon für die Wortwahl, aber wir müssen jetzt den Bullen endlich bei den Hörnern packen. Es gibt auch keinen Grund, die Entscheidung ein weiteres Mal hinauszuzögern. Wir kennen alle Daten, die wir brauchen. Wir müssen jetzt handeln. Aber dazu brauchen wir starke Führung durch den Autoverband und den Formel-1-Promoter, die am gleichen Strick ziehen müssen. Finden wir keine Lösung, dann wäre über den 29. Februar hinaus Einstimmigkeit notwendig, um die neuen Regeln für eine spektakulärere Formel 1 einzuführen, und jeder weiss, dass Einstimmigkeit im GP-Sport so gut wie unmöglich zu erreichen ist. Wir haben vor rund zwölf Monaten festgelegt: Die Formel 1 soll schneller werden und lauter, die Autos sollen sichtbar schwierig zu fahren sein, die Reifen sollen fetter sein, wir wollen, dass sich herausragende Piloten besser durchsetzen können, wir wollen einen aggressiveren Look. Das alles haben wir festgelegt, wir müssen uns nur endlich dazu durchringen, das alles umzusetzen. Ist dazu noch genügend Zeit?
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Natürlich. Früher gab es mal eine Frist bis Juni, um Änderungen fürs nächste Jahr umzusetzen. Um die Teams mit weniger Ressourcen ein wenig zu entlasten, ist diese Frist auf Ende Februar vorgezogen worden. Wir selber wussten im Oktober noch nicht, welchen Motor wir 2016 haben würden. Und wir haben das Auto nun auch hier. Es war knapp. Wir haben in der vergangenen Woche erst die Crash-Tests absolviert, alle innerhalb von drei Tagen. Aber es ging. Also kann mir keiner sagen, es sei nun zu spät für 2017. Was sagst du zum Argument, dass Pirelli keine Reifen für eine fünf Sekunden schnellere Formel 1 bauen wolle? Pirelli darf nicht zum Sündenbock gemacht werden, um die neuen Regeln zu verwässern oder gar nicht zu bringen. Wir hatten ein sehr gutes Meeting bei Pirelli in Mailand, mit vielen Teamchefs, auch mit Fahrern, und Pirelli-Chef Mario Tronchtta Provera hat klipp und klar gesagt – gebt uns die Regeln vor, wir bauen euch jede Art von Reifen, die ihr haben wollt. Wärst du morgen auch happy, wenn die Regeln 2017 zwar kommen, aber in abgeschwächter Form?
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Das wäre wie ein wenig schwanger, nicht? Ich finde, wenn wir etwas machen, dann lasst es uns auch richtig machen! Nein, ich will keine Formel 1, die ein wenig schwanger ist. Was mir wirklich Sorgen macht: Dass alle wieder nur an die eigenen Interessen denken. Dann wird alles verwässert. Daher sage ich ja – wir brauchen nun eine starke Führung. Aber einer dieser Führer, Bernie Ecclestone, hat eben wieder seine eigene Formel 1 in die Pfanne gehauen. Was sagst du dazu? Wie ich höre, hat er tüchtig geschimpft, aber für mich ist das nur Ausdruck von Frustration über den Zustand der Formel 1 und den Mangel an schneller Änderung. Und wieso ist er frustriert? Weil die Formel 1 nicht mehr so funktioniert wie früher. Früher war es eine Diktatur, und er konnte einführen, was immer er wollte. Heute ist es eine Demokratie, da ist die Entscheidungsfindung natürlich anders. Ich glaube, damit tut er sich schwer. Die wichtigsten Termine
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Präsentationen/Roll-out 29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya) 1. März: Präsentation Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya) Formel-1-Wintertests 22.–25. Februar: Spanien (Barcelona) 1.–4. März: Spanien (Barcelona) 1. Barcelona-Test: So wird gefahren Mercedes Montag 22. und Mittwoch 24. Lewis Hamilton Dienstag 23. und Donnerstag 25. Nico Rosberg Ferrari Montag und Dienstag Sebastian Vettel Mittwoch und Donnerstag Kimi Räikkönen Williams Montag und Dienstag Valtteri Bottas Mittwoch und Donnerstag Felipe Massa Red Bull Racing Montag und Dienstag Daniel Ricciardo Mittwoch und Donnerstag Daniil Kvyat Force India Montag und Donnerstag Alfonso Celis Dienstag Sergio Pérez Mittwoch Nico Hülkenberg Toro Rosso Montag und Mittwoch: Carlos Sainz Dienstag und Donnerstag: Max Verstappen Sauber (mit 2015er Auto in neuer Lackierung) Montag und Dienstag Marcus Ericsson Mittwoch und Donnerstag Felipe Nasr McLaren-Honda Montag und Mittwoch Jenson Button Dienstag und Donnerstag Fernando Alonso Manor Racing Montag und Dienstag Pascal Wehrlein Mittwoch und Donnerstag Rio Haryanto Renault Montag und Dienstag Jolyon Plamer Mittwoch und Donnerstag Kevin Magnussen Haas F1 Montag und Mittwoch Romain Grosjean Dienstag und Donnerstag Esteban Gutiérrez Formel-1-WM 20. März: Australien (Melbourne) 3. April: Bahrain (Sakhir) 17. April: China (Shanghai) 1. Mai: Russland (Sotschi) 15. Mai: Spanien (Barcelona) 29. Mai: Monaco (Monte Carlo) 12. Juni: Kanada (Montreal) 19. Juni: Aserbaidschan (Baku) * 3. Juli: Österreich (Spielberg) 10. Juli: Grossbritannien (Silverstone) 24. Juli: Ungarn (Budapest) 31. Juli: Deutschland (Hockenheim) 28. August: Belgien (Spa-Francorchamps) 4. September: Italien (Monza) 18. September: Singapur 2. Oktober: Malaysia (Sepang) 9. Oktober: Suzuka (Japan) 23. Oktober: USA (Austin) ** 30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt) 13. November: Brasilien (Sao Paulo) 27. November: Abu Dhabi (Insel Yas) * Strecke noch nicht homologiert ** Finanzierung noch nicht gesichert
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