Die Vorkommnisse beim Formel-1-GP von Katar waren Teil der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» bei ServusTV. Durch den Sieg von Max Verstappen (Red Bull Racing) gibt es in Abu Dhabi ein spektakuläres Finale zwischen dem Weltmeister und WM-Leader Lando Norris (McLaren), und auch Oscar Piastri kann den Titel noch erobern. Erstmals seit 2010 gibt es mehr als zwei Fahrer, die den WM-Titel beim Finale holen können. ServusTV-Experte Christian Klien (42) analysiert die Lage und erinnert sich: «Es ist alles angerichtet für ein spannendes Finale. Wenn man sich das mal vorstellt – nach der Sommerpause lag Verstappen noch 104 Punkte hinter Oscar Piastri im McLaren, und es fast keiner im Fahrerlager war der Ansicht, dass das aufzuholen ist. Dann haben sie das Blatt in den letzten Rennen gedreht. Es sind in den letzten Rennen verrückte Sachen passiert, die man sich fast nicht vorstellen konnte.» Klien streicht hervor: «Max lässt sich selber überhaupt keinen Druck aufkommen. Max weiss als vierfacher Weltmeister genau, wie er ins letzte Rennen gehen muss. Die anderen beiden waren noch nie in dieser Lage. Natürlich spielt das auch eine Rolle.» Zum Strategie-Fehler von McLaren auf dem Lusail International Circuit sagt der Vorarlberger: «Das kann keiner verstehen. Fast allen anderen Teams war sofort klar – wir müssen diese Safety Car-Phase nutzen und sofort reinkommen, das ist die richtige Strategie! Abgesehen von McLaren mit Piastri und Norris verzichtete nur noch Hass mit Ocon.» «Was ich nicht verstehe: Das sind ja nicht nur einzelne Personen in der Strategie-Abteilung oder am Kommandostand, die das entscheiden. Da laufen im Hintergrund Computer-Modelle und eine Software, die alle Szenarien ausrechnet. Es kann doch nicht sein, dass McLaren dermassen daneben liegt. Nein, da muss ein Fehler unterlaufen sein, den das Team auch nachher nicht preisgeben wollte, wie mir scheint.» Zur Ansage, McLaren wolle beiden gegenüber halt fair bleiben, meint Klien: «Lando hätte man sofort sagen müssen, was er zu tun hat. Da gab’s aber ganz wenige Funksprüche. McLaren war wie in Schockstarre. Bei Oscar war es anders. Oscar war vorne, da wollte man die Position nicht preisgeben, damit man nach einem Stopp nicht in den Verkehr kommt.» «Aber zumindest bei Lando hätten man sagen müssen, er sollte in die Box kommen oder er soll das Gegenteil dessen tun, was der Teamkollege macht – also die Strategie teilen. Bei McLaren ist man da sehr befangen, weil man beiden die gleiche Chance geben will. Jetzt fällt ihnen das mehr und mehr auf den Kopf!» Erinnerungen an 2021 werden wach. Klien weiß mit Blick auf Abu Dhabi: «Es gibt zwei Fahrer, die nichts zu verlieren haben – Max und Oscar. Es gibt einen, der alles zu verlieren hat und das ist Lando Norris.» «Wir wissen ja, wenn Druck aufkommt, spielen bei ihm die Nerven eine Rolle. Es wird sehr spannend, wie alle drei mit dieser Situation umgehen.» «Der Yas Marina Circuit ist eine Strecke, auf welcher der McLaren gut sein wird, der Wagen von Red Bull Racing mit Max aber auch. Ich denke, dass McLaren nach den Fehlern von Las Vegas und Katar stark unter Druck steht. Max und das Team machen im Moment keine Fehler – es ist alles angerichtet für ein ultra-spannendes Finale.» «Aus dem Bauch heraus glaube ich – Max schafft das! Max ist es egal, ob er Zweiter oder Dritter wird, er will gewinnen. Lando muss auf Nummer sicher fahren, und wenn du das in der Formel 1 machst, dann passieren Fehler.»