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Spengler wechselt zu BMW!

Von Arno Wester
Spengler wird 2012 für BMW an den Start gehen

Spengler wird 2012 für BMW an den Start gehen

Der Kanadier erhält zu seinem heutigen 28. Geburtstag ein besonderes Geschenk.

In SPEEDWEEK wurde schon des Öfteren darüber spekuliert: Dennoch dürfte der Wechsel von Mercedes-Werksfahrer Bruno Spengler zum alten und neuen DTM-Rivalen BMW für viel Gesprächsstoff sorgen.

Wie SPEEDWEEK aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, ist der spektakuläre Transfer schon vor dem letzten DTM-Rennen auf dem Nürburgring unter Dach und Fach gebracht worden – entgegen aller Beteuerungen. Eine Bestätigung für den Deal gibt es offiziell natürlich nicht, obwohl diese Nachricht für Spengler sicher das schönste Geschenk zu seinem heutigen 28. Geburtstag ist.

Spenglers Manager Werner Heinz hatte noch am Nürburgring völlig entspannt wissen lassen, dass man in dieser Angelegenheit noch jede Menge Zeit habe. Drei Wochen zuvor beim DTM-Show-Event in München hatte sich das noch ganz anders angehört: «Eine Entscheidung wird wohl in den nächsten drei Wochen fallen», sagte Heinz am Rande der Präsentation des neuen BMW M3 für die DTM 2012 und sprach dabei auch von einem schweren Entschluss. Der wird entweder Norbert Haug (Motorsportchef von Mercedes-Benz) oder Mario Theissen (ehemaliger Motorsportdirektor von BMW) weh tun, so Heinz. Auf die Frage, ob er (Heinz) nun mit Theissens Nachfolger Jens Marquardt verhandeln müsse, meinte Heinz lapidar: «Den kenne ich noch gar nicht!» Stimmt diese Aussage, dann hat Heinz den Coup offenbar mit Theissen noch vor dessen BMW-Abschied eingefädelt und Marquardt, der in Bezug auf die noch zu verkündenden vier Fahrer von einer «Wundertüte» spricht, dazu den Segen gegeben.

Für Mercedes-Benz und speziell Motorsportchef dürfte diese Nachricht eine sehr schlechte sein. Denn obwohl der Vertrag mit Spengler nur um ein Jahr – warum eigentlich? – verlängert wurde, war man sich in Stuttgart möglicherweise zu sicher, dass der Kanadier auch weiterhin als «Sternfahrer» in der DTM auf Punktejagd geht. Bereits beim zweiten DTM-Rennen Mitte Mai in Zandvoort erklärte Haug in einem ARD-Interview, dass sein Schützling Spengler zu 100 Prozent auch im kommenden Jahr für Mercedes an den Start gehen wird.

Zudem erklärte der Schwabe anlässlich der Vertragsverlängerung mit Spengler, dass Mercedes-Benz Motorsport und Bruno Spengler gemeinsam noch viel mehr erreichen wollen, «als unsere bald zehnjährige Zusammenarbeit zu feiern.»

Für Spengler, der 2011 erneut eine AMG-Mercedes C-Klasse im Werksteam HWA pilotiert, ist es bereits die neunte Saison als «Sternfahrer» und die siebte als Mercedes-Benz-DTM-Pilot. Die Zusammenarbeit mit den Stuttgartern und Spengler begann mit seiner Aufnahme in das Mercedes-Benz Nachwuchsfahrer-Programm. In der Saison 2003 startete Spengler in der Formel-3-Euroserie. Nach einem schweren Testunfall verpasste der frühere Formel-Renault-Gewinner die ersten sechs Saisonläufe, stand aber schon am zweiten Rennwochenende nach seiner Verletzungspause in Le Mans als Dritter auf dem Podium. Seine Mischung aus Talent und Kampfgeist legten den Grundstein für die weitere Zusammenarbeit.

Bereits nach seiner Debütsaison 2005 stieg Spengler im Jahr 2006 ins Mercedes-Benz-Werksteam von HWA auf. Bei seinem ersten DTM-Erfolg auf dem Nürnberger Norisring 2006 war er mit 22 Jahren und 334 Tagen einer der jüngsten Sieger in der DTM-Historie. Im gleichen Jahr gewann Spengler drei weitere Rennen und schloss seine zweite DTM-Saison als Vizemeister ab. Auch in der Saison 2007 belegte er den zweiten Platz im Gesamtklassement. In den Jahren 2008 und 2009 fuhr er ebenfalls in die Top-5 der Endwertung.
 
Im vergangenen Jahr kämpfte Spengler bis zum letzten Rennen in Schanghai um den Titel, nach einem selbst verschuldeten Unfall reichte es hinter seinen Teamkollegen Paul Di Resta und Gary Paffett aber letztendlich nur zu Platz 3. Spenglers öffentliche Kritik, dass der umstrittene Stadtkurs in China eines DTM-Finales unwürdig sei, war nicht zu überhören. Vieles deutete darauf hin, dass seine DTM-Karriere zu Ende gehen würde. Spenglers Wunsch, in die amerikanische NASCAR-Szene zu wechseln, wurde immer grösser. Sein neuer Manager Werner Heinz sorgte schließlich dafür, dass Spengler der DTM erhalten blieb und nun wohl auch, dass er eine neue Herausforderung in Angriff nimmt.

Bruno Spengler ist einer der profiliertesten und erfolgreichsten DTM-Starter und gehört nicht nur nach Meinung von Mercedes zu den sympathischsten und bei den Fans beliebtesten Piloten im Feld. Er bestreitet am übernächsten Sonntag (4. September) im englischen Brands Hatch sein 70. DTM-Rennen. Bisher konnte er sich neun Siege, elf Poles und zwölf schnellste Rennrunden auf seinem DTM-Konto gutschreiben lassen. Vor dem siebten von insgesamt zehn Rennen führt Spengler in der Tabelle mit 47 Punkten vor Martin Tomczyk (Phoenix-Audi/40) und Timo Scheider (Abt-Audi/29).

Weitere Hintergründe zu Spenglers Wechsel lesen Sie am kommenden Dienstag (30. August) in der neuen Ausgabe von SPEEDWEEK.

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