Die älteren Semester beteuern: Gemessen an der Rivalität zwischen Ayrton Senna und Alain Prost Ende der 80er, Anfangs der 90er Jahre ist das Teamduell bei Mercedes-Benz zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg der reinste Kindergeburtstag. Aber immer wieder werden Vergleiche zwischen diesen vier Piloten angestellt: Auf der einen Seite die coolen Rechner und hervorragenden Fahrzeugabstimmer Alain Prost und Lewis Hamilton, auf der anderen Seite die Ausnahmetalente Ayrton Senna und Lewis Hamilton, pure Instinktfahrer und Vollgastiere. Für die französische Rennlegende Alain Prost, der das WM-Finale von Abu Dhabi vor Ort verfolgt hat, steht fest: "Nico Rosberg ist alleine deshalb ein verdienter Weltmeister, weil wir alle wissen, was Lewis Hamilton kann. Nico musste sehr hart arbeiten, um so nahe an am Engländer dran zu sein." Prost hat sich nicht daran gestört, dass Hamilton ihn als zweiterfolgreichster GP-Piloten nach Siegen überholt hat (es steht nun 53:51, davor kommt nur noch Michael Schumacher mit unfassbaren 91 Siegen). Prost: "Irgendwann wird es mit dem vierten Titel von Hamilton klappen, das wäre seinem Talent auch angemessen, er ist einer der Besten aller Zeiten." Der 61jährige Prost, als Botschafter von Renault und als Formel-1-Experte von Canal+ in Arabien, meint gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press: "Viele Leute, die Medien, zahlreiche Fans, sie vermitteln immer den Eindruck, dass Rosberg eine Stufe unter Hamilton fahre. Aber die ganze Situation ist psychologisch schwierig zu meistern. Ich weiss ganz genau, wie sich Rosberg fühlt", beteuert der Formel-1-Weltmeister von 1985, 1986, 1989 und 1993. "Die Lage von Nico war ein wenig wie meine eigene 1989, als alle hinter Ayrton standen. Das ist mental nicht leicht. Ich bin gespannt, wie sich der Gewinn der Weltmeisterschaft für Rosberg auswirken wird. Wird er noch besser, wenn er mehr Rückhalt hat? Es wird spannend sein, das herauszufinden." Schon Ende September hatte es von Prost für Rosberg sehr viel Anerkennung gegeben, als er bei Canal+ sagte: "Er hat in Singapur ein perfektes Wochenende abgeliefert, mit einer atemraubenden Pole-Position am Samstag und einer sehr reifen Fahrt am Sonntag. Nico Rosberg hatte alles im Griff, Lewis Hamilton nicht. Nico war kontrolliert, Lewis wirkte ein wenig wackelig. Und vor allem – Rosberg musste für diesen Sieg hart arbeiten, ihm ist nichts geschenkt worden." "Es ist ganz seltsam bei Mercedes: Es kommt immer wieder vor, dass das Pendel umschwingt, dann hat wieder der andere Fahrer einen tollen Lauf und sein Rivale schwächelt. Das alles ist nun seit Jahren ein unglaublich hochstehender Kampf. Vor der Sommerpause hätte ich gedacht, dass Hamilton Vorteile hat. Aber Rosberg hat endgültig gezeigt, dass er mental irrsinnig solide aufgestellt ist." Folgen Sie uns auch auf Facebook!Dort finden Sie News aus der Automobil-Welt von SPEEDWEEK.COM.