Felipe Massa: «Kein brasilianisches Talent in Sicht»

Von Otto Zuber
Nach dem Formel-1-Abgang von Felipe Massa wird in diesem Jahr kein Brasilianer mehr in der Startaufstellung der Königsklasse stehen. Das GP-Urgestein ist besorgt, weil sich das auch in absehbarer Zeit nicht ändern wird.

Für Felipe Massa ist es eine Enttäuschung, dass nach ihm kein brasilianischer Formel-1-Pilot mehr im Feld der Königsklasse verbleibt. Der 269-fache GP-Pilot hätte in diesem Jahr gerne selbst in der WM mitgekämpft. Doch das Williams-Team setzt lieber auf das junge Duo Lance Stroll und Sergey Sirotkin, als dem alten Hasen aus São Paulo ein weiteres Formel-1-Jahr zu gewähren, das seine 16. Saison als Stammpilot geworden wäre.

Stattdessen muss sich Massa mit der Zuschauerrolle begnügen, und als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt es auch keinen Landsmann, dem er dabei die Daumen drücken kann. Im Gespräch mit den Kollegen von «Auto Hebdo» betont er denn auch: «Natürlich bin ich enttäuscht. Mein Land ist dank Piloten wie Senna, Piquet und Fittipaldi ein integraler Bestandteil der Formel 1, und ich fühle mich geehrt, ein Teil dieser Geschichte zu sein.»

Und der elffache GP-Sieger gesteht: «Was mir Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass auch kein brasilianisches Formel-1-Talent in Sicht ist, das bald in die Formel 1 aufsteigen könnte. Ursache dafür ist sicherlich auch Brasiliens wirtschaftliche Situation, aber das ist nicht das einzige Problem, das ich sehe.»

Ganz allgemein leide die Nachwuchsarbeit durch die Motorsport-Strukturen, die in seinem Land vorherrschen, ist sich Massa sicher: «Es gibt nichts, das den Nachwuchstalenten den Sprung vom Kart in die Formelsport-Nachwuchsklassen erleichtert und auch keine nationale Meisterschaft, die den brasilianischen Talenten hilft, sich auf die europäische Rennszene vorzubereiten», klagt er. «Und dort bieten sich immer noch die besten Chancen, um weiterzukommen.»

Deshalb fordert der Formel-1-Star: «Ich denke, Brasilien braucht eine Formel-4-Meisterschaft, wie sie viele Länder haben.» Und er fügt hoffnungsvoll an: «Wir haben nun einen neuen Präsidenten im brasilianischen Automobilverband und ich hoffe sehr, dass er sich dafür einsetzt, dass mehr für die jungen Leute gemacht wird.»

Die grösste Formel-1-Hoffnung aus Brasilien ist Pietro Fittipaldi, der 21-jährige Enkel des zweifachen Weltmeisters Emerson Fittipaldi. Im vergangenen Jahr sicherte er sich den Gesamtsieg in der Formula V8 3.5 und hofft nun auf ein Cockpit in der Formel-2-Serie.

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