Nach dem denkbar knappen Ausgang im zweiten Qualifying-Segment, in dem Felipe Mass nur 4 Hundertstel auf Leader Nico Rosberg fehlten und auch Valtteri Bottas nur 12 Hundertstel auf den schnellsten Mercedes-Fahrer verlor, machte sich das Williams-Team zu Recht Hoffnungen auf ein Glanzresultat. Doch am Ende musste sich Massa mit dem dritten Platz begnügen, Bottas reihte sich schliesslich auf dem vierten Platz ein. Was war passiert? Während der Finne seine letzte schnelle Runde durch einen selbstverschuldeten Fehler ruinierte, geriet Massa in den Verkehr, weil sein Auto in der Box nicht sofort anspringen wollte. Trotzdem wollte Chefingenieur Rob Smedley nicht von einer verpassten Chance sprechen: "Wenn man bedenkt, dass wir hier im letzten Jahr mit sechs WM-Punkten auf dem Konto anreisten, dann kann man nicht von einer verpassten Chance reden. Das ganze Feld war sehr nahe beieinander, so gesehen müsste man diesen Vorwurf auch anderen Gegnern von uns machen." Etwas selbstkritischer präsentierte sich Teamchefin Claire Williams: "Vielleicht ist es schon eine kleine Chance, die wir verpasst haben, aber wenn wir realistisch sind, dann sind die Mercedes schon noch ein Stück weit von uns entfernt. Wir konnten die Lücke aber weiter schliessen, so gesehen haben wir einen grossartigen Job gemacht, mit dem wir auch zufrieden sind." Die Tochter des legendären Teamgründers Frank Williams erklärte auch: "Natürlich werden wir angreifen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, nur weil das Mercedes-Duo den Titelkampf austrägt, werden wir uns nicht künstlich zurückhalten. Massa ist hier in seinem Heimrennen und er wird alles daran setzen, vor seinen Landsleuten zu triumphieren. Er liebt diese Strecke und er liebt es auch, vor seinen Fans zu fahren, deshalb wird er morgen alles geben, um ein gutes Resultat einzufahren."